Kontrast zwischen damals und heute
"Mit der Vollendung der Torarolle der Israelitischen Kulturgemeinde Lörrach im Landtag von Baden-Württemberg setzen wir ein gemeinsames Zeichen der wechselseitigen Verbundenheit und des Vertrauens“, betont Landtagspräsidentin Muhterem Aras. „Die Zusammenkunft jüdischer, christlicher und islamischer Würdenträger, die in Baden-Württemberg heimisch sind, unterstreicht die Bereitschaft zum Dialog“. Der weltliche Landtag sei deshalb gern Gastgeber dieses besonderen Ereignisses. „Wir gedenken heute einer besonders finsteren Stunde unserer Geschichte“, sagt Aras. Vor 80 Jahren griffen Nazis jüdische Bürgerinnen und Bürger und ihre Gotteshäuser an. Sie verbrannten oder konfiszierten bewusst auch die Torarollen. Die Synagoge in Lörrach wurde während dieser Pogrome ebenfalls zerstört. Die neue Synagoge hat die Gemeinde erst vor zehn Jahren eingeweiht. 2018 feiert sie deshalb nicht nur ihr 10-jähriges Bestehen, sondern zudem das Jubiläum „350 Jahre jüdisches Leben“ in Lörrach. Der heutige Anlass der Fertigstellung einer neuen Torarolle im Landtag von Baden-Württemberg ist Teil des Jubiläumsreigens.
„Vor 80 Jahren hat man in Parlamenten beschlossen, jüdisches Leben zu vernichten. Heute machen wir hier etwas sehr Schönes, wir haben die Torarolle vollendet. Das zeigt den Kontrast zwischen damals und heute“, unterstreicht der Landesrabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, Moshe Flomenmann.