Otto (Adolf) Steinmayer

Verfolgung
1933
Steinmayer wird im Laufe des Jahres 1933 von den NS-Behörden mehrfach in »Schutzhaft« genommen, und seine Wohnung wird mehrfach durchsucht.
April 1933
Steinmayer ist Landessekretär der württembergischen SPD. Im April 1933 wird er von den NS-Behörden aus dieser Stellung entlassen.
August 1933
Das Haus, in dem sich Steinmayers Mietwohnung befindet, gehört dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV). Nachdem dieser im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften von der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront (DAF) übernommen wurde, wird Steinmayer im August 1933 der Mietvertrag seiner Wohnung gekündigt.
22.08.1944
Steinmayer wird am 22. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in »Schutzhaft« genommen und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 93058). Steinmayer wird am 2. Oktober 1944 aus der Haft entlassen.
Biografie
1882
Volksschule in Göppingen
1890
Lehre als Flaschner
ab 1895
Mitglied der SPD
1896
Vorsitzender der SPD Göppingen
1900
Angestellter der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Göppingen
1904
Tätigkeit im Hauptbüro des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart
1906
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Pforzheim
ab 1910
Im Sekretariat des Internationalen Metallarbeiterverbandes tätig
1920
Landesvorsitzender der SPD Württemberg
1920
Landessekretär der SPD Württemberg
1928
Mitglied des württembergischen Staatsgerichtshofs
Juni 1933
Arbeitslos
Juli 1938
Bürotätigkeit bei der Industrieschutz GmbH in Stuttgart
Dezember 1939
Aushilfsangestellter beim württembergischen Statistischen Landesamt
ab 16.06.1945
Direktor für Soziales in der Landesverwaltung des Innern in Stuttgart
ab 14.09.1945
Postminister von Württemberg-Baden
17.01.1946
Verkehrsminister von Württemberg-Baden
Februar 1946
Mitglied des Verwaltungsrates der Bizone für Post- und Fernmeldewesen sowie für Verkehr
Literatur
Hermann Vietzen (Hrsg.): Chronik der Stadt Stuttgart 1945-1948, Stuttgart 1972, S. 63, 120, 129, 208, 212, 214, 432, 444.
Schumacher 1991, S. 565-567.
Schumacher 1995, S. 157-158.
Schröder 1995, S. 755.
Mittag 1997, S. 185.
Raberg 2001, S. 894-895.
Frank Raberg: Otto Adolf Steinmayer, in: Baden-Württembergische Biographien, 3, 2002, S. 394-396.
Weik 2003, S. 144.
Kühnel 2009, S. 144, 22, 32, 41.