Otto (Adolf) Steinmayer

Parlament

1919
Deutsche Nationalversammlung (SPD, Wahlkreis 31/32 Württemberg)

1920
Landtag des freien Volksstaates Württemberg (SPD, Landesliste)

1946
Vorläufige Volksvertretung Württemberg-Baden (SPD, Vertreter der Regierung)

1946
Verfassungsgebende Landesversammlung Württemberg-Baden (SPD, Landesliste)

1946
Landtag Württemberg-Baden (SPD, Landesliste)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 01.08.1876, Göppingen
Ehe Frida geb. Goldbach (1905)
Beruf Flaschner, Gewerkschafts- und Parteifunktionär, Landesminister
Kinder 4
Konfession Evangelisch, später konfessionslos
Verstorben 17.03.1960, Stuttgart

Verfolgung

1933
Steinmayer wird im Laufe des Jahres 1933 von den NS-Behörden mehrfach in »Schutzhaft« genommen, und seine Wohnung wird mehrfach durchsucht.

April 1933
Steinmayer ist Landessekretär der württembergischen SPD. Im April 1933 wird er von den NS-Behörden aus dieser Stellung entlassen.

August 1933
Das Haus, in dem sich Steinmayers Mietwohnung befindet, gehört dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV). Nachdem dieser im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften von der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront (DAF) übernommen wurde, wird Steinmayer im August 1933 der Mietvertrag seiner Wohnung gekündigt.

22.08.1944
Steinmayer wird am 22. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in »Schutzhaft« genommen und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 93058). Steinmayer wird am 2. Oktober 1944 aus der Haft entlassen.

Biografie

1882
Volksschule in Göppingen

1890
Lehre als Flaschner

ab 1895
Mitglied der SPD

1896
Vorsitzender der SPD Göppingen

1900
Angestellter der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Göppingen

1904
Tätigkeit im Hauptbüro des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart

1906
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Pforzheim

ab 1910
Im Sekretariat des Internationalen Metallarbeiterverbandes tätig

1920
Landesvorsitzender der SPD Württemberg

1920
Landessekretär der SPD Württemberg

1928
Mitglied des württembergischen Staatsgerichtshofs

Juni 1933
Arbeitslos

Juli 1938
Bürotätigkeit bei der Industrieschutz GmbH in Stuttgart

Dezember 1939
Aushilfsangestellter beim württembergischen Statistischen Landesamt

ab 16.06.1945
Direktor für Soziales in der Landesverwaltung des Innern in Stuttgart

ab 14.09.1945
Postminister von Württemberg-Baden

17.01.1946
Verkehrsminister von Württemberg-Baden

Februar 1946
Mitglied des Verwaltungsrates der Bizone für Post- und Fernmeldewesen sowie für Verkehr

Literatur

Hermann Vietzen (Hrsg.): Chronik der Stadt Stuttgart 1945-1948, Stuttgart 1972, S. 63, 120, 129, 208, 212, 214, 432, 444.

Schumacher 1991, S. 565-567.

Schumacher 1995, S. 157-158.

Schröder 1995, S. 755.

Mittag 1997, S. 185.

Raberg 2001, S. 894-895.

Frank Raberg: Otto Adolf Steinmayer, in: Baden-Württembergische Biographien, 3, 2002, S. 394-396.

Weik 2003, S. 144.

Kühnel 2009, S. 144, 22, 32, 41.

Dokumente

Schreiben von Otto Steinmayer

Am 10. August 1933 versuchte Steinmayer erfolglos die Kündigung seiner Mietwohnung durch den gleichgeschalteten Deutschen Metallarbeiter-Verband abzuwenden.