Haus des Landtags

Vorgeschichte

Nach dem zweiten Weltkrieg tagten die drei Vorläuferparlamente des baden-württembergischen Landtags für Baden in Freiburg im Breisgau, für Württemberg-Hohenzollern in Tübingen und für Württemberg-Baden in Stuttgart. Die Vorläufige Volksvertretung für Württemberg-Baden etwa hielt im Januar 1946 ihre erste feierliche Sitzung im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater Stuttgart ab. Nach dem Zusammenschluss der drei Länder 1952 tagte das Parlament vorerst im 1889 errichteten Eduard-Pfeiffer-Haus der Stiftung Arbeiterheim, Heusteigstraße 45, in Stuttgart. Als Plenarsaal diente ein ehemaliger Theatersaal mit einer einfachen Bühne und einer hölzernen Empore.

Erster Parlamentsneubau Nachkriegsdeutschlands

1961 wurde das Haus des Landtags als erster Parlamentsneubau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg eingeweiht. Das Gebäude, 1957 von dem Mainzer Architekten Kurt Viertel entworfen, erhebt sich zwischen dem Neuen Schloss und dem Großen Haus der Württembergischen Staatstheater. Es besitzt eine quadratische Grundfläche von 55 auf 55 Metern und eine Höhe von 12 Metern. Die Vorhangfassade aus Tombak erinnert an Entwürfe Mies van der Rohes. Die Kosten des von Horst Linde, damaliger Leiter der Staatlichen Bauverwaltung, sowie dem Stuttgarter Architekten und Hochschulprofessor Erwin Heinle umgesetzten Baus betrugen rund 18 Millionen Mark. Die Grundsteinlegung fand 1959 statt.

Sanierung – Offenheit und Erleuchtung

Von 2013 bis 2016 wurde das Gebäude anhand der Entwürfe von Staab Architekten generalsaniert. Während der Umbauphase fanden die Plenarsitzungen im Kunstgebäude am Schlossplatz statt. Die Ausschüsse tagten während der Interimszeit im Haus der Abgeordneten. Abgeordnetenbüros und Räume für die Landtagsverwaltung wurden im benachbarten Königin-Olga-Bau an der Bolzstraße/Stauffenbergstraße eingerichtet. Während das Innere des Hauses auf den technisch neuesten Stand gebracht wurde, bekam der Plenarsaal Tageslicht durch große Glasfronten und Oberlicht-Augen. Die Außenfassade blieb aus Gründen des Denkmalschutzes nahezu unverändert. Im Jahr 2017 wurde das angrenzende, von Henning Larsen GmbH entworfene Bürger- und Medienzentrum als Erweiterungsbau fertiggestellt.

Ausführliche Informationen zur Sanierung des Landtagsgebäudes und eine Übersicht über Gemälde und Plastiken im Haus des Landtags finden Sie unter den nachfolgenden Links.