Kunst im Haus des Landtags

Erdgeschoss / Foyer

Gegenüber dem Drehkreuz fällt die Büste von Eugen Bolz (Bild 1 in der Galerie) ins Auge, jenes württembergischen Staatspräsidenten (1928-1933), der im Dritten Reich, am 23. Januar 1945, hingerichtet wurde. Geschaffen hat die Büste Fritz von Graevenitz.

Linker Hand befindet sich das faszinierende Triptychon „Paraphrasen zu den Nationalfarben“  (Bild 2) des namhaften Stuttgarter Künstlers Professor Dr. Otto Herbert Hajek (1927-2005). Bei diesem dreiteiligen Gemälde, einer Dauerleihgabe des Bundes, handelt es sich um eine künstlerische Annäherung an die deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold. Das in Gold und in Acrylfarbe gemalte Bild hat eine Höhe von 2,50 m und eine Breite von 5,70 m.

Die bestens erhaltenen Versteinerungen (Bild 3) an der großen Schieferwand rechts im Foyer - angeordnet wurden sie von Professor Baum vom Museum für Naturkunde - stammen aus der Nähe von Holzmaden am Fuß der Schwäbischen Alb. Sie sind mindestens 140 Mio. Jahre alt.

Die bronzenen Porträtbüsten (Bild 4) vor der rechten hinteren Seitenwand des Foyers stellen ehemalige Landtagspräsidenten dar (in Klammern jeweils die Künstlerin bzw. der Künstler): Wilhelm Keil (Jakob Wilhelm Fehrle), Karl Person (Walter Schelenz), Karl Gengler (David Fahrner), Carl Neinhaus (Gisela Bär), Franz Gurk (Sepp Jakob), Camil Wurz (Sepp Jakob), Erich Ganzenmüller (Gert von Berg), Lothar Gaa (Ubbo Enninga) sowie Erich Schneider (Ubbo Enninga).

Hauptgeschoss / Plenarsaal / Lobby

Die Ostwand des neuneckigen Plenarsaals im Hauptgeschoss ziert das von Walter Brudi entworfene und von dem Schwäbisch Gmünder Goldschmied Hermann Stadelmaier gefertigte Große Landeswappen (Bild 5).

Die Wandelhalle erfüllt an Plenartagen von morgens bis abends den Zweck einer klassischen Lobby. Imposant: das 1953/54 in Bronze gegossene Reiterbild "Il Miracolo" (Bild 6) des Mailänder Bildhauers Marino Marini (1901-1980).

In der Nische neben dem Mosersaal sind die Textilgrafiken von Ingeborg Schäffler-Wolf angebracht: Objekt eins „Textil und Metall doppelt überlagert“ und Objekt zwei „Textil über Metall“ (Bild 7).

Obergeschoss

In der Nische neben dem Friedrich-Ebert-Saal hängt der von Alice und Pierre Pauli 1961 nach dem Entwurf des französischen Künstlers Jean Lurçat (1892-1966) gewobene Wandteppich „Apollinaire“ (Bild 8)

Verbindungstunnel

Die 136 m lange unterirdische Verbindung zwischen dem Haus des Landtags und dem Haus der Abgeordneten wird durch die sich schwungvoll entwickelte Raumzeichnung „Stuttgarter Weg“ (Bild 9) von Robert Schad optisch erweitert. Die 1986/87 entstandene Konstruktion besteht aus 4,5 cm starken Vierkantstahlstäben, ausgeformt in Vertikalen, Horizontalen, Stuttgarter Weg Diagonalen und einzelnen Kreissegmenten. Die Prägnanz des Entwurfs von Robert Schad hatte der Jury 1985 sofort eingeleuchtet und einhellige Zustimmung gefunden: „Indem der Betrachter der sehr bewegten, dynamischen Raumlinie folgt, die wie eine großzügige, freie Kalligraphie den Raumschacht umspielt und ihn ebenso attackiert, wird das Zwanghafte der Wegführung ‘überspielt’ und damit humanisiert.“