03. Juni 2025

80 Jahre nach Flucht und Vertreibung

„80 Jahre nach Flucht und Vertreibung – Wie aus Vertreibung Versöhnung wurde“, so lautet der Titel einer Veranstaltung, zu der der Landtag von Baden-Württemberg und der Bund der Vertriebenen Baden-Württemberg am Dienstag, 3. Juni 2025, ins Haus des Landtags eingeladen haben.

 „80 Jahre nach der Befreiung gilt es mehr denn je, nicht einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen, sondern die richtigen Schlüsse daraus: Schützen wir die Menschenwürde. Verteidigen wir Rechtsstaat und Demokratie“, sagt Landtagspräsidentin Muhterem Aras in ihrer Begrüßung der über 300 Gäste. „Auch deswegen sind wir heute Abend hier: Um ein Zeichen zu setzen für Versöhnung und gegen Extremismus.“

Durch den Abend führt der Landtagsabgeordnete Raimund Haser, der stellvertretender Landesvorsitzender des BdV ist. In der ersten Gesprächsrunde stellt die Erlebnisgeneration vertreten durch Irma Barraud, Anna Kreidl und Franz Longin ihre Erinnerungen und ihre Fluchterfahrungen dar und berichten über ihren Neuanfang. Die zweite Gesprächsrunde umfasst die Enkelgeneration mit Susanne Benda, Katharina Martin-Virolainen und Heike Schuster. Sie nähern sich künstlerisch dem Thema an. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Helena Goldt (Gesang) und Vassily Dück (Akkordeon). Ein tänzerischer Beitrag von Heike Schuster bildet die Brücke zwischen den Generationen.

„Ich danke dem BdV und allen Menschen, die sich für eine friedliche Heimat einsetzen, die Brücken bauen und die Erinnerung hochhalten“, so die Landtagspräsidentin. „Erinnern, um zu bewahren und die Zukunft so zu gestalten, dass sich die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten mit ihren weltweiten Folgen nie wiederholen.“

Etwa 15 Millionen Deutsche verloren im Zweiten Weltkrieg durch Flucht und Vertreibung ihr Zuhause. In Stuttgart wurde auch die Charta der Heimatvertriebenen verkündet. Sie gilt als das Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen. In ihrer Charta hatten diese am 5. August 1950 erklärt, auf Rache und Vergeltung zu verzichten und an der Schaffung eines friedlichen, freiheitlichen und geeinten Europas mitzuwirken.