Mehrheitsbeschluss im Schulausschuss:

Französisch soll an Gymnasien am Oberrhein wie vorgesehen zum Pflichtfach werden Stuttgart/Gaggenau. Die Einführung von Französisch als Pflichtfach an Gymnasien entlang der Rheinschiene soll wie vorgesehen zum Schuljahr 2007/08 erfolgen. Dafür hat sich der Schulausschuss auf seiner auswärtigen Sitzung am Mittwoch, 28. März 2007, in der Akademie Schloss Rotenfels in Gaggenau mehrheitlich ausgesprochen. Ein Antrag der GRÜNEN und ein hierzu gestellter Änderungsantrag der SPD-Fraktion, von dem Vorhaben der Landesregierung abzusehen, wurden mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU und FDP/DVP abgelehnt. Dies teilte der Vorsitzende des Ausschusses, der SPD-Abgeordnete Norbert Zeller, mit. Nach den Plänen der Landesregierung soll ab dem Schuljahr 2007/08 an den Gymnasien entlang der Rheinschiene ab der 5. Klasse Französisch als erste Fremdsprache verpflichtend fortgesetzt werden, aufbauend auf den in diesem Raum üblichen vier Jahren Grundschulfranzösisch. Dieses Konzept wurde von den Fraktionen GRÜNE und SPD abgelehnt mit der Begründung, dadurch würden für die betroffenen Schülerinnen und Schüler die Wahlmöglichkeiten bei der Sprachenfolge im Gymnasium faktisch abgeschafft. Die Anträge der Oppositionsfraktionen, für die Gymnasien am Oberrhein Französisch nicht vorzuschreiben und die Wahlfreiheit bezüglich der Sprachenfolge zu erhalten, fanden keine Mehrheit. CDU und FDP/DVP betonten, dass auch an den betroffenen Gymnasien spätestens nach der 5. Klasse die zweite Fremdsprache hinzukomme und diese ja Englisch sein könne. Da sich dieser Unterricht über die gesamte Gymnasialzeit erstrecke, könne man auch hier hervorragende Kompetenzen erwerben. „Ich bedaure die Entscheidung des Schulausschusses ausdrücklich“, erklärte Norbert Zeller. Die von der Ausschussmehrheit favorisierte Regelung lasse die Wahlfreiheit bei der Sprachenfolge, wie sie an den anderen Gymnasien Baden-Württembergs vorhanden sei, nicht mehr zu. „Es geht hier nicht darum, Englisch und Französisch gegeneinander auszuspielen“, so der Ausschussvorsitzende, „sondern um die Berücksichtigung des Eltern- und Schülerwillens bei der Wahl der Fremdsprache.“ Die entsprechenden Schulen sollten auch bei den Fremdsprachen ein eigenes Profil entwickeln können und nicht durch Regelungen von oben gegängelt werden, forderte Zeller. Die Schülerinnen und Schüler der Rheinschiene seien aber bei der Wahl der zweiten Fremdsprache nahezu festgelegt, wenn man berücksichtige, dass Englisch als weltweite Arbeitssprache unbedingt erlernt werden müsse. „Schließlich sind auch Schwierigkeiten bei einem Ortswechsel zu befürchten, wenn sich nämlich an der neuen Schule mangelnde Englischkenntnisse herausstellen“, sagte Zeller. Die Durchlässigkeit des Schulsystems in Baden-Württemberg werde dadurch weiter erschwert.