Aras auf Gedenkstättenreise in der Bodenseeregion
Landtagspräsidentin Muhterem Aras ist am Donnerstag und Freitag, 11. und 12. Juli 2024, auf Gedenkstättenreise in der Bodenseeregion. Im Mittelpunkt der diesjährigen Reise stehen die Themen Erinnerungskultur und Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft in der Region. Dafür besucht Aras die Jacob-Picard-Gedenkstätte auf dem Jüdischen Friedhof in Öhningen-Wangen, die Dokumentationsstätte Goldbacher Stollen in Überlingen, das Jüdische Museum Gailingen im ehemaligen jüdischen Schulhaus und die Theresienkapelle Singen im heutigen Singener Industriegebiet.
Am Donnerstagabend spricht Aras in der Schule Schloss Salem mit der Kulturwissenschaftlerin und Friedenspreisträgerin Aleida Assmann und rund 200 Gästen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, über die Bedeutung des Erinnerns für die Zukunft. „Wo einst Diktatur und Menschenverachtung vorherrschten, ist heute unsere Demokratie, dafür können wir nicht dankbar genug sein“, sagt Aras in ihrem Grußwort. Das Grundgesetz selbst, gerade 75 Jahre alt geworden, sei die direkte Antwort auf das finsterste Kapitel der Geschichte. Das sei ein entscheidender Punkt all jener Erzählungen, die von den Gedenkstätten bewahrt werden.
Aleida Assmann hält im Anschluss einen Fachvortrag über „Die Zukunft der Erinnerungskultur“. Sie spricht sich dafür aus, den europäischen Gedanken zu stärken und die Gedenkstätten mehr zu vernetzen. Assmann berichtet, wie sie sich seinerzeit für die Errichtung des Holocaustmahnmals in Berlin engagierte.
Präsidentin Aras trifft an beiden Tagen auf engagierte Ehrenamtliche in Gedenkstätten und Vereinen, auf Aktive der Jugendgedenkarbeit und viele interessierte Schülerinnen und Schüler aus Überlingen, Salem und Ravensburg. „Einmal mehr ist deutlich geworden, dass gerade auch die ehrenamtlichen Kräfte in kleineren Gedenkstätten eine enorm wichtige Arbeit leisten. Das verdient unser aller Respekt. Sie zeigen Haltung für unsere Grundwerte und Demokratie, indem sie eine lebendige Erinnerungskultur pflegen“, sagt die Landtagspräsidentin. Sie sei froh, dass vier Fraktionen des Landtags sie beim Thema Gedenkstättenarbeit unterstützen und die Förderung durch den Landtag erhöht werden konnte.