Aus dem Rittersaal wird der Sophie-Scholl-Saal
„Der Landtag beginnt heute ein Defizit zu beseitigen, dass nämlich die Sitzungssäle außerhalb des Bereichs der Fraktionen bislang nur nach männlichen Persönlichkeiten benannt sind“, erklärt Landtagspräsident Guido Wolf am Mittwochmittag, 19. März 2014, bei der feierlichen Umbenennung des Rittersaales im Stuttgarter Königin-Olga-Bau in Sophie-Scholl-Saal. „In diesem Raum sollen Sophie Scholl und das Vermächtnis ihres politischen Muts nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart sein“, so Wolf. „Denn ihr von geistiger Unabhängigkeit geprägtes Aufbegehren gegen Hitler, seine Verbrechen und seinen Krieg, ist und bleibt wegweisend.“ Sophie Scholl, ihr Bruder Hans sowie Christoph Probst waren am 22.2.1943 hingerichtet worden.

Das Landtagspräsidium hatte in seiner Sitzung am 18. Februar 2014 beschlossen, die Umbenennung des Rittersaales vorzunehmen. Nachdem der Königin-Olga-Bau an zwei Straßen angrenzt, die mit Eugen Bolz und Claus Schenk Graf von Stauffenberg die Namen zweier Widerstandskämpfer gegen die Nazidiktatur tragen, war das Präsidium übereingekommen, den Rittersaal nach einem weiblichen Mitglied des Widerstands gegen die nationalsozialistische Zwangsherrschaft umzubenennen.
Das Foto oben zeigt (von links nach rechts) Landtagspräsident Guido Wolf, Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch und Landtagsvizepräsident Wolfgang Drexler, die gemeinsam eine von Otl Aicher gestaltete Sophie-Scholl-Büste enthüllen. Foto rechts: Blick in den Sophie-Scholl-Saal