28. Juli 2020

Besuch in der KZ-Gedenkstätte Hessental

Der zweite Tag der Gedenkstättenreise, Dienstag, 28. Juli 2020, beginnt in der KZ-Gedenkstätte Hessental. Sie erinnert an die Geschichte eines Außenlagers des KZ Natzweiler im Elsass. Von Oktober 1944 bis Anfang April 1945 waren in Hessental etwa 800 Häftlinge, meist polnische Juden, die vor allem zu Instandhaltungsarbeiten auf den Luftwaffen-Fliegerhorst, aber auch bei Gleisarbeiten im Wald, bei Gewerbebetrieben, Landwirten und bei der Stadt Schwäbisch Hall eingesetzt wurden. Es kam zu zahlreichen brutalen Misshandlungen und Morden an Häftlingen. Mehr als 300 Menschen fielen den unmenschlichen Bedingungen der Lagerhaft, Hunger, Krankheiten und Ermordungen durch die SS und dem „Hessentaler Todesmarsch“ zum Opfer.

Begrüßt wird die Delegation von Folker Förtsch und weiteren Mitgliedern der Initiative KZ-Genkstätte Hessental e.V. Regelmäßig werden öffentliche Führungen und Informationsveranstaltungen angeboten. Um diese durchzuführen, müssen die Ehrenamtlichen meist Urlaub nehmen. „Das beschäftigt mich schon, dass Engagierte ihren Urlaub einbringen, um Gedenkstättenarbeit zu leisten“, so Landtagspräsidentin Muhterem Aras.

Aras zeigt sich beeindruckt von dem Lern-Ort der Geschichte: „Es ist eine Sache, über das nationalsozialistische Prinzip Vernichtung durch Arbeit zu lesen, aber an dem Ort zu stehen, an dem dieses Prinzip verwirklicht wurde, die Namen der Opfer zu lesen, ist zutiefst berührend.“ Aras dankt den Mitgliedern der Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e.V. für ihr Engagement. „Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen nicht nur mit Worten danken kann“, so Aras. „Die Mittel für Gedenkstättenarbeit für rund 70 Gedenkstätten im Land sind im Haushalt des Landes von 220.000 Euro bis 2011 auf 2,2 Millionen Euro für das Jahr 2021 erhöht worden. Das ist auch eine monetäre Wertschätzung ihrer aller Arbeit“, freut sich die Landtagspräsidentin