12. Juni 2019

Ein Deutscher Meister im Landtag

Landtagsdirektor Berthold Frieß (li) und der Referatsleiter des Stenografischen Dienstes Dieter Grünert (re.) gratulieren Torsten Semar und Diane Busam zu ihren herausragenden Erfolgen bei den Deutschen Meisterschaften.

Im Landtag von Baden-Württemberg arbeitet seit Kurzem ein amtierender Deutscher Meister: Torsten Semar, der beim Stenografischen Dienst beschäftigt ist, hat bei den Deutschen Meisterschaften in Kurzschrift den ersten Platz errungen – und darf sich somit nun Deutscher Meister nennen. „Dass ich das geschafft habe, damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich Semar. „Es lief einfach richtig gut.“ Im letzten Jahr wurde er noch Dritter. In der Kurzschrift auf Englisch trat er ebenfalls an, dort belegte er den vierten Rang.

Angetreten ist Semar für den Verein JKLÖ Südwestpfalz, denn die Meisterschaften werden nicht vom Berufsverband, sondern von Vereinen ausgerichtet. Profi- und Hobby-Stenografen treten dabei gegeneinander an. Professionelle Sprecher tragen Texte vor und achten darauf, dass sie immer eine bestimmte Anzahl Silben pro Minute sprechen. „Dabei steigern sie ihr Tempo von Minute zu Minute und jeder schreibt so lange mit, wie er kann“, erklärt Semar. Angefangen wird bei einer Geschwindigkeit von 250 Silben pro Minute. Semar schaffte es als einziger bis zu 400 Silben pro Minute. Zum Vergleich: Ein Nachrichtensprecher spricht mit einem Tempo von 280 Silben in der Minute.

Seine Kollegin Diane Busam errang bei den diesjährigen Meisterschaften, die vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2019 in Grünberg ausgetragen wurden, gleich zweimal einen fünften Platz; ihr gelang dies in den beiden Disziplinen deutsche und englische Kurzschrift. „Das ist schon ein tolles Gefühl“, sagt Busam, die für den StV Oberkirch am Start war. „Ich bin sehr zufrieden.“ Wie im letzten Jahr konnte sie bis zu einer Geschwindigkeit von 375 Zeichen mithalten.

Dritter Teilnehmer aus den Reihen der Stenografen des Landtags ist Thorsten Kempermann. Er erzielte ein ausgezeichnetes Ergebnis in der Disziplin Professionelle Textverarbeitung. Er wurde dort Fünfter. „Das sind wirklich ganz tolle Ergebnisse“, freut sich Referatsleiter Dieter Grünert. „Die drei können stolz auf sich sein.“