Erster Kindergipfel im Landtag voller Erfolg
„Wir wollen besser informiert werden, mehr mitbestimmen und mitentscheiden bei den Themen, die uns betreffen“ – so lauten die zentralen Forderungen von über 150 Kindern aus ganz Baden-Württemberg, die am Samstag, 23. Juni 2012, zum Kindergipfel in den Landtag nach Stuttgart gekommen waren. Landtagspräsident Guido Wolf (CDU), der gleich zu Beginn seine Parlamentsglocke als Zeichen der „Machtübergabe“ den Kindern übergeben hatte, zeigte sich beeindruckt: „Die Kinder waren sehr gut vorbereitet und wussten genau, was sie wollen. Der Kindergipfel darf keine einmalige Angelegenheit bleiben.“
Landtagspräsident Guido Wolf und Sozialministerin Katrin Altpeter
mit den "Kinder-Moderatoren" Anneli Hoffmann und Lukas Blume
Geplant und organisiert wurde die Veranstaltung federführend vom Landesjugendring Baden-Württemberg, Kooperationspartner waren der Landtag, das Sozialministerium und die Landesarbeitsgemeinschaft Kinderinteressen e.V. „Wir haben 150 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren aus dem ganzen Land nach Stuttgart gebeten, damit sie uns ihre Zukunftsideen und Vorstellungen verraten“, erläuterte Guido Wolf. „Uns Politikern kam dabei eine eher ungewohnte Rolle zu, wir durften in erster Linie zuhören“, so Wolf.
In einem der Workshops: Unter den Augen von Landtagsvizepräsidentin
Brigitte Lösch formulieren die Kinder ihre Wünsche und Anliegen
In der Tat, die Kinder äußersten ihre Vorstellungen klar und deutlich: So wünschen sie sich mehr Beachtung für ihre Lebensräume, weniger verwahrloste Spielplätze, mehr freie Flächen und eine freundlichere Gestaltung von Schulen. Sie fordern, dass erneuerbare Energien besser unterstützt und Atomkraftwerke abgeschafft werden. Ein weiteres Anliegen der Kinder besteht darin, dass die Sicherheit im Straßenverkehr verbessert wird, beispielsweise durch die Einführung von 0,0 Promille. Die Vorstellungen für den Bereich Schule zielen auf die Abschaffung des achtjährigen Gymnasiums, weniger Mobbing und mehr Schulsozialarbeiter. Eine artgerechte Tierhaltung ist den Kindern ebenso wichtig wie die Einschränkung von Tierversuchen. Auch beim Thema Kinderarmut sind sich die Schülerinnen und Schüler einig: Die Kluft zwischen armen und reichen Menschen muss abgebaut werden.
Im Plenarsaal werden zum Abschluss die Forderungen
der einzelnen Workshops zusammengetragen
„Es ist uns aber ein Anliegen, dass diese Impulse nicht verpuffen, sondern dass wir den Kindern zeigen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden“, hob Wolf hervor. Auf der Homepage des Landesjugendrings werden die Abgeordneten zu den Themen Stellung beziehen.