08. März 2018

Frühlingsblumen und Appelle zum Weltfrauentag

Alle weiblichen Abgeordneten erhalten am internationalen Frauentag 2018 eine besondere Aufmerksamkeit: Gelbe Narzissen mit dem Schriftzug "Power" (Kraft). „Frühlingsblumen, die gerade mit Macht nach oben streben, ergänzt durch die Botschaft Power“, erläutert Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne). In ihren einleitenden Worten zu Beginn der Plenarsitzung nimmt sie Bezug auf den mit 24,5 Prozent im Ländervergleich geringsten Frauenanteil im Landtag von Baden-Württemberg. „Von diesen Blumen würden wir gerne mehr vergeben, aber der Frauenanteil in unseren Reihen setzt uns da leider Grenzen. Vielleicht gibt uns der heutige Tag zusätzlich Schwung, auf dass wir in künftigen Wahlperioden die Decke durchstoßen.“

Aras appelliert an die Mitglieder des Landtags: „Suchen Sie die Diskussion, wie wir die Hälfte der Bevölkerung in unserem Parlament besser vertreten können. Lassen Sie uns diese Diskussion untereinander und mit der Zivilgesellschaft offen und ernsthaft führen.“ Die Landtagspräsidentin eröffnete an diesem Frauentag nicht nur die Ausstellung "Weibliche Seite der APO", sie stattet auch dem Landesfrauenrat einen Besuch ab vor der Oper, der mit einer "Smartmob"-Aktion auf die geringe Frauenrepräsentanz im Landesparlament aufmerksam macht.

Beim Marktgespräch auf dem Matheisemarkt in Schriesheim formuliert Aras ihre Vision von Deutschland im Jahre 2030: "Eine Gesellschaft, in der es keine Rolle spielt, ob man Frau oder Mann ist und welche Herkunft und Hautfarbe man hat.“ Den Reigen der frauenpolitischen Gespräche und Veranstaltungen schließt die Landtagspräsidentin mit einem Statement beim Frauennetzwerk "Zonta" am 11. März mit dem Statement: "Solange es nur wenige Frauen in Führungspositionen gibt, sind die Chancen gering, dass es schnell mehr werden. Das meist männliche Auswahlgremium wird das Risiko scheuen. Passt die denn ins männliche Team? Sobald aber Frauen in Chefetagen selbstverständlich sind, stellen sich diese Fragen nicht mehr. Dann sind Frauen keine Irritation mehr für die Kultur eines Unternehmens. Dann prägen sie diese ja mit."