04. August 2014

Gedenkfeier zum Beginn des Ersten Weltkriegs

In einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung am Montag, 4. August 2014,  im Stuttgarter Kunstgebäude erinnern der Landtag und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. In seiner Begrüßungsrede nimmt Landtagspräsident Guido Wolf (Foto: am Rednerpult) Bezug auf die gegenwärtigen weltweiten Krisen und Umbrüche: Auch wenn Konfliktsituationen noch so schwierig und aussichtslos erschienen, müssten diplomatische Lösungen immer Vorrang haben, so der Landtagspräsident. Im Jahr 1914 sei Krieg eine politische Handlungsoption gewesen, der man sich schnell bedient habe, führte Wolf aus. „100 Jahre später wissen wir, Frieden bedeutet in Wirklichkeit, dass sich Konfliktparteien darüber verständigen, was sie zukünftig miteinander tun wollen, und zwar in bewusster Abkehr von dem, was sie bisher getan haben.“ Abkehr bedeute, miteinander sozial und ökologisch dauerhaften Wohlstand zu schaffen.

Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, betont: „Das gemeinsame Erinnern und Gedenken und die Friedensarbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist heute noch genauso wichtig wie eh und je.“ Er schlägt vor, das Thema Friedenserziehung in die neuen Bildungspläne als generelles Bildungsziel mit aufzunehmen.

„Auf dem Weg zu einem europäischen Gedenken an den Ersten Weltkrieg“ lautet der Titel eines Vortrags, den der Freiburger Historiker Prof. Dr. Gerd Krumeich hält. Der Weg zu einem echten gemeinsamen europäischen Gedächtnis im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg sei noch weit. „Aber wenn wir uns bemühen zu verstehen, was die anderen Nationen bewegt und treibt, dann kann ein Verstehen gelingen, das mehr ist als ein stummes Gedenken“, sagt Krumeich.  

Außerdem  verlesen Schüler des Hölderlin-Gymnasiums Nürtingen Feldpostbriefe. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Blechbläserquintett des Reservistenmusikzugs Ulm unter Leitung von Gerhard Fetzer.