Gedenkstunde 75 Jahre Auschwitzerlass

Vor 75 Jahren unterzeichnete der SS-Führer Heinrich Himmler den sogenannten Auschwitzerlass. Tausende Sinti und Roma wurden als „sogenannte zigeunerische Personen“ in Vernichtungslager deportiert. Für den Landtag von Baden-Württemberg nahmen Präsidentin Muhterem Aras (Grüne) und der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Minister a.D. Reinhold Gall, in Mannheim an einer Gedenkstunde teil. Aras dankte dem Landesverband deutscher Sinti und Roma für seine Verdienste um die historische Aufarbeitung. „Gedenken wir der Opfer ist das mehr als nur ein gebotener Akt der Demut und des Erinnerns, wir eröffnen damit den Hinterbliebenen die Chance, dass sich das Trauma des Völkermords nicht über Generationen unbewältigt weitervererbt.“ Es gehe auch darum, heutige Vorurteile und Diskriminierungsmuster aufzulösen. Den Umgang mit „Bindestrich-Identitäten“ unterschiedlicher Wurzeln nannte die Landtagspräsidentin eine „Schlüsselkompetenz für gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Aras zog daraus mit Blick auf das Grundgesetz den Schluss: „Wir sollten die Förderung von Vielfalt offensiv zur Leitlinie von Politik und Verwaltung machen!“