Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus
Landtagspräsidentin Muhterem Aras appellierte in ihrer Rede in Ulm an Bürgerinnen und Bürger, sich gegen Antisemitismus zu stellen: „Wenn wir der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, müssen wir uns bewusst machen: Es begann mit einem ‚Wir gegen die‘.“
In ihrer Rede griff die Landtagspräsidentin die jüngsten antisemitischen Demonstrationen in Berlin auf, ausgelöst durch die Entscheidung der US-Regierung, ihre Bot-schaft nach Jerusalem zu verlegen. Angesichts neu aufkeimenden Antisemitismus warnte Aras vor weitreichenden Folgen für die Gesellschaft insgesamt, wenn diese sich nicht dagegen stelle: Heute wende sich die Verachtung gegen Juden, morgen gegen andere Gruppen. Einen solchen Automatismus gelte es zwingend zu durchbrechen. „Hass wird niemals satt“, formulierte Aras. Die Botschaft auch an Zuwanderer müsse klar sein: „Ihr seid uns willkommen als Menschen, auch als Glaubende verschiedener Religionen, aber Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Gewaltbereitschaft werden wir nicht dulden!“ Die Verteidigung der im Grundgesetz angelegten Grundwerte wie Respekt und Toleranz sei zentral. „Indem wir uns gemeinsam gegen Antisemitismus stellen, schützen wir auch die Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaft.“
Mehrere hundert Repräsentanten von Religionsgemeinschaften, Kirchen und Opferverbänden nahmen an der Veranstaltung teil, der ein stilles Gedenken am Mahnmal für die ermordeten Juden der Stadt Ulm auf dem Weinberg vorausgegangen war.