18. Mai 2022

Katastrophen des Ersten Weltkriegs

Am 18. Mai 2022 eröffnet das Generallandesarchiv Karlsruhe die deutsch-französische Wanderausstellung „Der Tod im Winterberg-Tunnel. Eine Tragödie im Ersten Weltkrieg“. Die Ausstellung soll an die Katastrophe im Mai 1917 in dem Schutzstollen bei Craonne in Nordfrankreich erinnern, als etwa 100 bis 150 zumeist badische Soldaten während der Schlacht an der Aisne verschüttet wurden. Der Eingang des Tunnels war nach Ende der Kampfhandlungen nicht mehr auffindbar, die Leichen der Soldaten wurden nie geborgen.

Im Generallandesarchiv werden nun zum ersten Mal Original-Grabungsfunde vom Unglücksort präsentiert. Landtagspräsidentin Muhterem Aras richtet bei der Auftaktveranstaltung in Karlsruhe ihren Dank an die Haupt- und Ehrenamtlichen des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge, die das Projekt unterstützt haben: „Sie erforschen nicht nur das Schicksal der Soldaten der beiden Weltkriege. Sie geben den Nachfahren damit zugleich Raum und Orte der Trauer.“ Wie man am Winterbergtunnel sehe, sei die Geschichte der Weltkriege bei weitem nicht auserzählt. „Die europäische Einigung fußt auf den Katastrophen-Erfahrungen des 20. Jahrhunderts“, so Aras.

Die Ausstellung kann bis zum 14. August 2022 im Generallandesarchiv Karlsruhe besucht werden. Der Eintritt ist frei. Anschließend wird sie an weiteren Stationen in Deutschland, Frankreich und Belgien gezeigt.