08. November 2017

Leidenschaft für Klimaschutz

Mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer für eine nachhaltige Klimaschutzpolitik stieß der kalifornische Gouverneur Edmund G. „Jerry“ Brown Jr. bei den rund 300 Zuhörern auf Begeisterung. Der 79-Jährige Demokrat dankte Baden-Württemberg ausdrücklich für die „führende Rolle“ in der Klimaschutzpolitik: „Dass unsere Länder sich zusammentun, um eine weltweite Kraft zu begründen, ist einfach unglaublich!“ Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) bekräftigte: „Sie erhalten für Ihre Arbeit breiten Rückhalt aus der baden-württembergischen Politik.“ Die Bundesländer Baden-Württemberg und Kalifornien gehören zu den Begründern der „Under2Coalition“, einem Netzwerk von Städten, Bundesstaaten und Unternehmen, das gegen die Erderwärmung ankämpft. „Das muss mit Leben gefüllt werden“, sagte Gastgeberin Aras in ihrer Begrüßung. „Unsere Welt braucht Politikerinnen und Politiker, die über den Tellerrand sowohl ihrer Zuständigkeit als auch ihrer Amtszeiten hinaus blicken.“ Brown erinnerte sich zu Beginn seiner Rede an die Anfänge der Under2-Koalition: Als der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller bei einem Besuch in Kalifornien erstmals die Idee eines Klima-Bündnisses aufgebracht habe, habe er sich noch gefragt: „Wo ist dieses Baden-Württemberg?“ Doch nicht nur das Bundesland, auch die Kooperation im Under2-Bündnis seien längst sehr real. „Klimaschutz ist eine weltumspannende Herausforderung“, sagte Brown. Menschenverursachter Klimawandel sei für Politiker kein Tagesthema. „Niemand wird dafür gewählt!“, so Brown vor den Parlamentariern. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass sich niemand zuständig fühle. "Jeder hat ihn verursacht, jeder muss mitwirken“, sagte der Gastredner unter großem Beifall. Jerry Brown war mit Gattin Anne Gust Brown angereist. Nach dem Eintrag ins Gästebuch des Landtags und einem Gruppenbild mit den fünf Fraktionsvorsitzenden nutzte Governeur Brown die Gelegenheit zum Austausch mit Parlamentariern und jungen Erwachsenen des Jugendlandtags, gab Interviews und Statements. Im Anschluss reiste Brown weiter nach Brüssel, Oslo/Norwegen und zur Weltklimaschutzkonferenz in Bonn.