30. Januar 2024

Neugier war sein Job

Burghard Hüdig (1933 – 2020), der „Hoffotograf“ der Landesregierung, begleitete fast ein halbes Jahrhundert südwestdeutsche Landespolitik mit seiner Kamera: Landtagsdebatten, Staatsbesuche, Reisen der Ministerpräsidenten Filbinger und Späth, Begegnungen mit Staatenlenkern, Wirtschaftsbossen, Schauspielern, Musikern, Sportlern und Gelehrten. Am Dienstagabend, 30. Januar 2024, sind rund 350 Gäste zur Eröffnung der Fotoausstellung „Neugier war mein Job“ – Landespolitik und Zeitgeschehen in Pressebildern von Burghard Hüdig in die Lobby des Haus des Landtags gekommen. Anlässlich des 70. Jubiläums der Landesverfassung würdigt der Landtag von Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart Arbeit und Werk des Fotografen. „Demokratie lebt vom freien Journalismus“, betont Landtagspräsidentin Muhterem Aras in ihrer Begrüßungsrede. „Journalistische Berichterstattung ist ein unverzichtbarer Teil unserer Demokratie.“ Hüdig habe als Fotojournalist Missstände und Unmut aufgezeigt. Er habe nicht nur einen Blick für die Zivilgesellschaft gehabt, sondern auch Sinn für die „Bilder der Macht.“

Auch Prof. Dr. Gerald Maier, der Präsident des Landesarchiv Baden-Württemberg, und Günther H. Oettinger, Ministerpräsident a. D. und EU-Kommissar a. D., finden launige und ernste Worte zu Hüdigs Werk in ihren Grußworten. „Burghard Hüdig war immer neugierig, aber immer fair“, zollt Oettinger dem Fotografen Respekt. „Er hatte ein Berufsethos.“ Oettinger bezeichnet Hüdig als „Gesprächspartner, der etwas zu sagen hatte.“

Judith Quast (Sprecherin) und die Kuratoren Dr. Albrecht Ernst und Dr. Thomas Fritz präsentieren Burghard Hüdigs Schaffen mit einer Performance in Wort und Bild. Seine Bildmotive, die zwischen 1956 und 2003 entstanden, zeigen etwa den politischen Alltag mehrerer Ministerpräsidenten, den Besuch der englischen Königin Elisabeth II. in Stuttgart oder Proteste der Umwelt- und Friedensbewegungen. Sie lassen Außergewöhnliches und Alltägliches, die Licht- und Schattenseiten des Daseins, politische Proteste und gesellschaftliche Verwerfungen, insbesondere in der Landeshauptstadt Stuttgart, eindrücklich hervortreten.

Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung von Leonie Mohl (Gesang) und Melissa Rümpler (Klavier) mit den Titeln „Ganz Paris träumt von der Liebe“, „Ein bisschen Frieden“ und „Für mich, soll’s rote Rosen regnen“.