26. Januar 2024

Präsidentin Aras: "Wir dulden keinen Antisemitismus"

Die Gedenkstunde des Landtags von Baden-Württemberg zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus findet am Freitag, 26. Januar 2024, im Konzerthaus in Karlsruhe statt. „Wir als Gesellschaft müssen unmissverständlich deutlich machen: Wir dulden keinen Antisemitismus! Nicht von rechts, nicht von links, nicht aus der Mitte der Gesellschaft, und nicht aus muslimischen Kreisen“, sagt Landtagspräsidentin Muhterem Aras in ihrer Gedenkrede.

Vor rund 450 Gästen, darunter Abgeordnete der Fraktionen, Vertreterinnen und Vertreter von Regierung und Opfergruppen sowie Repräsentanten der Region und zahlreiche Schülerinnen und Schüler, betont Aras mit Blick auf aktuelle Ausschläge von Demokratiefeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland, aber auch mit Blick auf die Anschläge der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober: „Wir begreifen die Erinnerung auch als Mahnung für unsere heutige Zeit."

Alle Bürgerinnen und Bürger seien nun gefragt, Position zu beziehen. „Wo einem Hass zu Ohren kommt, gilt es den Mund aufzumachen: Sei es am Küchentisch oder in der Kneipe, im Parlament oder auf dem Pausenhof. Nur so bewährt sich und bewahrt sich unser Grundgesetz“, erklärt Aras. Die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass in den vergangenen Tagen machten Mut, müssten sich aber noch expliziter gegen Antisemitismus richten.

Grußworte sprechen der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, und Rami Suliman, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, mit der der Landtag die Gedenkfeier gemeinsam ausrichtet. Prof. Dr. Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, beschreibt in einem Fachvortrag jüdisches Leben in Baden damals und heute. Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Jugend Baden stellen ihren Beitrag unter das Motto "Erinnerung ist Hoffnung - Hoffnung ist Erinnerung" und erinnern an historische jüdische Persönlichkeiten aus Baden.

Musikalisch umrahmt wird die Gedenkstunde durch Fenella Bockmaier am Flügel sowie Shachar Lavi und Ido Ramot (Gesang und Klavier).