12. November 2018

Präsidentin bestärkt Frauen im Ringen um Teilhabe

Ortstermin für Landtagspräsidentin Muhterem Aras am 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechtes, 12. November 2018, in Friedrichshafen. Gastgeber war das überparteiliche Frauennetzwerk BoRa (Bodensee-Ravensburg), das sich zwei Jahre lang über mehr Teilhabe von Frauen in der Kommunalpolitik austauschte. Präsidentin Aras war die Hauptrednerin der Abschlussveranstaltung im Landratsamt Bodenseekreis. „Vor genau einhundert Jahren wurde die deutsche Demokratie demokratisch“, sagte Aras. Vorangegangen seien indes lange, beharrliche Kämpfe der Frauen.

Die Landtagspräsidentin nutzte die Gelegenheit, kritische Bilanz aus Sicht des demokratischen Verfassungsgebots einer gleichberechtigten Teilhabe zu ziehen. Erfolge seien heute durchaus sichtbar, so Aras. „Doch einzelne Bäume geben noch keinen Wald“, bilanzierte Aras. Im Landtag von Baden-Württemberg sitze nur knapp ein Viertel weiblicher Abgeordneter, ähnlich sehe es bei den Stadt- und Gemeinderäten aus. In Kreistagen liege der Frauenanteil bei 19 Prozent. „Das ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Parlamente sollen schließlich Spiegel der Gesellschaft sein – die Verzerrung des Bildes ist eindeutig“, so Präsidentin Aras. Politische Parität in den Parlamenten, so ihre Forderung in Friedrichshafen, sein ein zentraler Wirkhebel für die Gleichberechtigung der Geschlechter in unserer Gesellschaft. Aras appellierte, auch weiterhin für gleichberechtigte Teilhabe einzutreten. Dazu brauche es Frauen, die sich gegenseitig unterstützten, wie die Frauen der Initiative BoRa.

Veronika Wäscher-Göggerle, die Frauen- und Familienbeauftragte im Landratsamt, pflichtete bei: Auch im Kreistag des Bodenseekreises seien Frauen mit 14 Prozent unterrepräsentiert. Landrat Lothar Wölfle kündigte an, Kinderbetreuung während der Kreistagssitzungen vorzuschlagen. Zuvor hatte Landtagspräsidentin Aras einen von 21 Familientreffs im Kreis besucht.