28. November 2018

Wer nichts fordert, bekommt nichts

Zum Tag "Nein zu Gewalt gegen Frauen" spricht Landtagspräsidentin Muhterem Aras am Montagabend, 26. November 2018, im Haus der Begegnung in Leonberg. Ihr Vortrag trägt den Titel: "Wer nichts fordert, bekommt nichts: Warum wir ein Ende der strukturellen Gewalt gegen Frauen brauchen". Neben der körperlichen Gewalt gebe es "Gewalt in ihrer unsichtbaren und unpersönlichen Form als strukturelle Gewalt", so Aras. "Das sind gesellschaftliche Machtverhältnisse, die Frauen in ihren Entwicklungs- und Lebenschancen einschränken." Diese Einschränkungen würden sich auf geringeres Einkommen, einen höheren Anteil an zu leistender Familienarbeit, eine geringere Anzahl an Frauen in politischen Ämtern und wirtschaftlichen Machtpositionen beziehen. Aras erläuterte auch den Begriff strukturelle Diskriminierung - und zwar beider Geschlechter: "Familie und Erwerbsarbeit bilden einen Gegensatz, den die Männer oft in Richtung Karriere und Geldverdienen auflösen und die Frauen in Richtung Familie und Kümmern." Für die Landtagspräsidentin ist klar: "Formale und institutionelle Macht gehört in die Hände von Männern und Frauen." Deshalb ihre Forderung: "Erkennen wir strukturelle Gewalt gegen Frauen und wehren wir uns dagegen. Fordern wir eine Gesellschaft, in der Männer und Frauen gleichermaßen ihre Lebensentwürfe frei entfalten können. Stellen wir die Geschlechterfrage und finden wir Antworten für eine gleichberechtigte Zukunft." Auf den Abend eingestimmt hatte Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz mit einem Grußwort.