25. Januar 2019

Zentrale Gedenkfeier im Haus des Landtags

„Gedenken hilft uns, Zusammenhänge zwischen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit heute und unserer Vergangenheit zu erkennen. Es motiviert uns, Angriffen gegen Menschenwürde und Menschenrechte mutig entgegenzutreten“, sagt Landtagspräsidentin Muhterem Aras bei der zentralen Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus im Haus des Landtags. „Das ist der zeitlose Auftrag und Sinn für Gedenkarbeit", betont sie. Der Fokus des Gedenkens liegt an diesem Freitag, 25. Januar 2019, auf den wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgten.

Der Rede der Landtagspräsidentin folgt ein Grußwort von Joachim Stein, Vorstandsmitglied Weissenburg e. V. Zentrum LSBTTIQ. Den Fachvortrag hält Professor Dr. Wolfram Pyta, Historisches Institut der Universität Stuttgart, Abteilung Neuere Geschichte, zum Thema „Rosa Winkel und Weiße Rose – Freiheitsstreben in der NS-Diktatur“. Musikstücke und eine Performance mit Drag-Queens und Drag-Kings umrahmen das Gedenken.

An der Gedenkstunde des Landtags nehmen neben Repräsentanten des Landesparlaments - Landtagspräsidentin Aras, Vizepräsidentin Sabine Kurtz und Vertretern aller Fraktionen – auch die der christlichen Kirchen sowie zahlreicher Glaubensgemeinschaften und Verbände teil: die Israelitischen Religionsgemeingemeinschaften Württemberg und Baden, der Rabbiner Yehuda Puschkin, Vertreter des Landesverbandes der Sinti und Roma, der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, des Vereins der Verfolgten des Naziregimes, der Gruppe der wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgten sowie vom Bund der Jenischen in Deutschland.

Anschließend sind alle Besucherinnen und Besucher zu Gesprächen und Begegnungen ins Foyer im Haus des Landtags eingeladen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, an Führungen in der neu eröffneten Gedenkstätte „Hotel Silber“ teilzunehmen.

Der Feier ging ein stilles Gedenken am Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft (zwischen dem Alten Schloss und dem Karlsplatz in Stuttgart) voraus.