Fast jeder zweite Wohnungseinbruch scheitert

In der dunklen Jahreszeit sind Einbrecher vermehrt aktiv.
Philipp von Ditfurth/dpa
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Baden-Württemberg ist zuletzt wieder leicht angestiegen. Nach Angaben des Innenministeriums sank die Zahl der Einbrüche zwar in den vergangenen zehn Jahren um knapp 60 Prozent. Für das laufende Jahr 2025 zeichne sich aber bislang ein leichter Anstieg im Vergleich zum niedrigen Niveau des Vorjahres ab.
«Ein Einbruch in die eigenen vier Wände hinterlässt weit mehr als einen beschädigten Türrahmen – es verletzt das Sicherheitsgefühl der betroffenen Menschen», betonte Innenminister Thomas Strobl. Wer eine solche Tat begeht, werde vom Gesetzgeber zurecht hart bestraft - mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Der CDU-Politiker warnte: «In der dunklen Jahreszeit sind Einbrecher vermehrt aktiv.»
Millionenschaden durch Einbrüche
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Baden-Württemberg sank nach Angaben des Innenministeriums in von 12.255 Fällen im Jahr 2015 um 56,9 Prozent auf 5.286 Fälle im Jahr 2024. Die Aufklärungsquote stieg 2024 um 3,1 Prozentpunkte auf 19 Prozent. Die Polizei setze auf spezielle Ermittlungsgruppen, die Taten aufklären und bandenmäßige Strukturen zerschlagen. Fast jeder zweite Einbruch scheitert demnach bereits im Versuch.
Der materielle Schaden belief sich allein 2024 landesweit auf rund 23,7 Millionen Euro, schwerer wiege jedoch der Einschnitt in das Sicherheitsgefühl der Menschen.
Minister Strobl appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: «Seien Sie wachsam, melden Sie verdächtige Vorgänge, pflegen Sie eine gute und aufmerksame Nachbarschaft.» Zudem verwies er auf die kostenlosen Beratungsstellen der Kriminalpolizei.
Tipps für mehr Sicherheit zu Hause
Die Polizei rät, Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit immer zu verschließen und nicht nur zu kippen oder nur zuzuziehen. Haus- und Wohnungsschlüssel sollten niemals draußen deponiert werden, Rollläden möglichst nur nachts geschlossen werden. Wichtig sei zudem der Kontakt zu Nachbarn, um gegenseitig aufeinander Acht zu geben, etwa durch Kontrolle der Briefkästen während des Urlaubs. Verdächtige Beobachtungen sollten umgehend über den Notruf 110 gemeldet werden.
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