Landtagspräsident Peter Straub: Freue mich auf Zusammenarbeit
Amtseinführung von Landtagsdirektor Lochmann Stuttgart. In einer Feierstunde während der Mittagspause der heutigen Plenarsitzung hat Landtagspräsident Peter Straub den neuen Direktor beim Landtag, Ulrich Lochmann, ins Amt eingeführt. Lochmann, bislang Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, ist Nachfolger des Ende April 2005 in den Ruhestand getretenen Landtagsdirektors Dr. Eberhard Leibing. In seiner Rede anlässlich der Amtseinführung sagte Landtagspräsident Straub wörtlich: >>Kürzlich erregte das Ergebnis einer Studie Aufsehen, wonach in Unternehmen bis zu 84 Arbeitstage pro Jahr unproduktiv verplempert werden. Sie, lieber Herr Lochmann, verkörpern anerkanntermaßen, dass es anders geht. Dank Ihrer unprätentiösen Geradlinigkeit nutzen Sie die Ressource „Zeit“ sehr effektiv. Deswegen bedurfte es eines energischen „Bohrens“, bis Sie wenigstens dieser bescheidenen Amtseinführung zugestimmt haben. Einen neuen Landtagsdirektor offiziell zu präsentieren, ist aber nicht bloß eine Geste – das ist eine lohnende Investition in ein professionelles Miteinander. Der Draht zur zentralen Schnittstelle unseres Parlamentsbetriebs muss von Beginn an gut sein. Umso mehr freue ich mich, dass wir eine derart große und hochkarätige Runde geworden sind. Trotzdem erlaube ich mir, auf namentliche Begrüßungen zu verzichten. Mit einer Ausnahme natürlich! Und das ist Ihre Ehegattin, lieber Herr Lochmann. Ich heiße Sie, verehrte Frau Mertens, auf das Herzlichste willkommen im Kreis derer, die Ihrem Gatten – manchmal zumindest – einen nervenaufreibenden Alltag bescheren werden. Für Landtagsdirektoren gilt exemplarisch jenes Leitmotiv, das eine der ganz herausragenden Persönlichkeiten der jüngeren Wirtschaftsgeschichte geprägt hat. Ich meine Hans L. Merkle und sein Diktum: „Führen ist eine besondere Kategorie des Dienens.“ Sie, lieber Herr Lochmann, werden diesen hohen Anspruch erfüllen. Der erste Eindruck bestärkt mich in dieser Prognose: Sie haben Ihre neue Funktion vor zwei Monaten nicht lediglich angetreten – Sie haben davon in bestem Sinne Besitz ergriffen: dynamisch, optimistisch, gestaltungswillig. Landläufig sagt man: Wem Gott ein Amt gibt, dem schenkt er die Fähigkeiten dazu. Bei Ihnen, lieber Herr Lochmann, muss unser Herrgott kaum Aufwand treiben – Ihr „Tornister“ enthält schon das Wesentliche: – Sie sind ein exzellenter Jurist mit einem messerscharfen Verstand. – Sie wissen um den Wert des überzeugenden Kommunizierens nach innen und nach außen. – Sie zählen zu den politisch denkenden Menschen und respektieren gerade deshalb den Primat der Politik. – Sie haben in Ihrem Werdegang keine Veränderungen gescheut und konnten so unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Nach Studium, Referendariat und Zweiter Staatsprüfung begannen Sie Ihr Berufsleben 1975 – 27-jährig – als Richter in Ellwangen und Schwäbisch Gmünd. Schnell fielen Sie den „Talentspähern“ des Staatsministeriums auf. Und es gelang, Sie von der Rechtsprechung loszueisen und für die Exekutive zu gewinnen. Ab Oktober 1976 war Ihre Dienstadresse das Staatsministerium. Neben dem Koordinieren der Bundesratssachen oblag Ihnen gleich etwas Innovatives, nämlich das Thema „Europa“ für die Landespolitik zu erschließen. Danach bewährten Sie sich in der Planungs- und Grundsatzabteilung. 1986 reüssierten Sie zum stellvertretenden Leiter der Stabsstelle „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“. 1987 gingen Sie als Chef der Zentralstelle ins Landwirtschaftsministerium. 1990 wurde Ihnen dort die Leitung der Abteilung „Ländlicher Raum und Landwirtschaft“ anvertraut. 1997 wechselten Sie von der Exekutive in den Bereich der Legislative: Die CDU-Landtagsfraktion machte Ihnen – ohne Beförderung – den Posten des Fraktionsgeschäftsführers schmackhaft. Dass Sie jetzt Landtagsdirektor geworden sind, empfinden Sie nicht als reinen Karrieresprung. Die gewachsene Begeisterung für das Metier ist Ihnen anzumerken: – Das facettenreiche Management an der Nahtstelle von Politik und Verwaltung reizt Sie, zumal Sie Ihre Fairness und Ihr ausgleichendes Wesen mannigfaltig beweisen können. – Sie finden es spannend, an der Vitalisierung des Länderparlamentarismus mitzuwirken. – Und Ihre Qualitäten als Vorgesetzter kommen umfassend zum Tragen – vorneweg Ihr Teamgeist, Ihre Entscheidungsfreude und Ihre motivierende Ausstrahlung. Bleibt mir nur, Ihnen, lieber Herr Lochmann, die notwendige Fortune zu wünschen. Das tue ich gerne. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Es gilt das gesprochene Wort!