27 Erste Preise beim 46. Schülerwettbewerb des Landtags

27 Erste Preise beim 46. Schülerwettbewerb des Landtags Landtagsvizepräsident Birzele zeichnet Preisträgerinnen und Preisträger aus Stuttgart. 27 Schülerinnen und Schüler haben beim 46. Wettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung einen Ersten Preis erhalten. Überreicht wurden die Preise am Mittwochabend, 14. Juli 2004, im Landtag durch Landtagsvizepräsident Frieder Birzele. Insgesamt haben sich an dem Wettbewerb 2.059 Jugendliche aus allen Schularten mit 1.558 Arbeiten beteiligt. Bei der Verleihung der Preise führte Landtagsvizepräsident Birzele wörtlich aus: Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich heiße Sie alle hier im Landtag von Baden-Württemberg sehr herzlich willkommen. Ein besonderer Willkommensgruß geht natürlich an die hier anwesenden Preisträgerinnen und Preisträger, die beim 46. Wettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung einen der Ersten Preise gewonnen haben. Ich begrüße herzlich den stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats Schülerwettbewerb, Herrn Abgeordneten Gerd Teßmer. Er wird mit weiteren Abgeordneten - so viel sei an dieser Stelle schon gesagt - die Preisträger auf ihrer Studienreise begleiten. Sie bringen damit das große Interesse des gesamten Landtags an seinem traditionsreichen Wettbewerb zum Ausdruck. Sehr herzlich begrüße ich auch die übrigen Mitglieder des Beirats. Dieser Beitrat ist für die Themenauswahl verantwortlich und bestimmt auch, welche Preise vergeben werden und wohin die Preisträgerreise geht. Verehrte Preisträgerinnen und Preisträger, Sie haben gleich beim anschließenden Abendessen Gelegenheit, mit den Mitgliedern des Beirats Schülerwettbewerb und mit den Abgeordneten dieses Hauses ins Gespräch zu kommen. Gehen Sie einfach auf die Damen und Herren zu und sprechen Sie sie an. Meine Damen und Herren, es haben sich über 2000 Jugendliche aus allen Schularten mit über 1500 Arbeiten am Wettbewerb beteiligt. Über 1200 Schülerinnen und Schüler haben in Einzel- und Gruppenarbeiten schriftliche Themen bearbeitet. Dies sind – für sich genommen – beeindruckende Zahlen. Fast 200 Jugendliche haben sich die Themen „Wählen - nix für Jugendliche“ und „Was tun Jugendliche für die Demokratie“ vorgenommen. Es ist beachtlich, was dabei die Jugendlichen zum Ausdruck brachten. In 120 Arbeiten setzten sich die Schülerinnen und Schüler ernsthaft mit den Fragen auseinander, warum sich Jugendliche den Politikern und der Parteipolitik kritisch und auch distanziert gegenüber verhalten. Dabei kamen wichtige Fragen zur Sprache: Welchen Stellenwert hat das Wählen und das politische Engagement für Jugendliche? Wo kann das Interesse der jungen Menschen an der Politik und an der Demokratie geweckt oder gestärkt werden? Antworten hierzu finden Sie in der „Nachlese 03/04“, die ich hier in Händen halte. Im Kapitel 3 mit dem Titel „Schülertexte für den Unterricht – Demokratie heißt die Wahl haben“ haben die Erstpreisträger Pirmin Blank und Philipp Holl aus Ellwangen bei ihrer Befragung festgestellt – ich zitiere - „…dass bei den Jugendlichen der Spaßfaktor eine wichtige Rolle spielt. ... Ein weiterer wichtiger Punkt ist: ... die Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen, wollen zu jeder Zeit aussteigen können. Eine feste Bindung ist ihnen unangenehm und wird als Pflicht, die erfüllt werden muss, angesehen.“ Und ein weiteres Zitat möchte ich anfügen: „Wenn man sich schon engagiert und etwas leistet, möchte man auch sehen, dass die erbrachte Leistung Wirkung zeigt und Veränderungen bringt. ... In der Altersgruppe der Jugendlichen war interessant zu sehen, dass es nicht unbedingt den Jugendlichen selbst etwas bringen müsste. Hauptsache, das Engagement zeigt seine Wirkung.“ Ein weiteres Thema des 46. Wettbewerbs war Krieg und Frieden und die Gewalt in der Welt. Die Erstpreisträgerin Luisa Schumacher aus Leimen stellt sich bei diesem globalen Themenkomplex selbstkritisch die Frage, wie es denn mit dem friedlichen Zusammenleben im Kleinen, in der Familie, in der Schule und unter Freunden bestellt ist. Sie hat den Eindruck, dass Gewalt mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert ist. Das Recht des Stärkeren, Potenteren, Reicheren, Brutaleren werde auf allen gesellschaftlichen Ebenen vorgelebt. Ihr Appell zum Schluss: Wir müssen uns ändern. Jeder Einzelne muss zum Frieden beitragen.“ Abschließend möchte ich auf die insgesamt wieder sehr eindrücklichen Beiträge bei den Plakaten eingehen. Hier greife ich stellvertretend für viele andere zwei Arbeiten heraus. Frau Simone Kroha aus Ulm stellt ein jugendspezifisches Zukunftsrisiko dar. In „Online - und doch allein!“ wird die Dauerbeschäftigung mit dem Internet und anderen Verführungen mit dem PC angesprochen. Statt den persönlichen Kontakt mit anderen Jugendlichen zu pflegen, wird die distanzierte Kommunikation mit dem PC dargestellt. Christina Mellert und Bianca Jakob zeigen in ihrem Plakat eine geklonte Frau vor und fordern auf „Nimm zwei!“ Der Hinweis am unteren Bildrand „Klonen zustört die Persönlichkeit“ regt sofort zum Nachdenken an und eröffnet die Diskussion um die Gentechnik und ihre ethisch-moralische Dimension. Verehrte Preisträgerinnen und Preisträger, Ihre Erfolge sind oftmals nicht denkbar ohne die Ermunterung und Betreuung Ihrer Lehrerinnen und Lehrer. Dafür möchte ich diesen ausdrücklich danken. Auch dafür, dass sie das Team des Wettbewerbs mit ihren Erfahrungen unterstützen. Der Wettbewerb lebt vom Erfahrungsaustausch, zu dem natürlich auch seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgerufen sind. Liebe Preisträgerinnen und Preisträger, Sie haben in Anerkennung Ihrer Leistungen eine Informations- und Bildungsreise nach Dresden und Breslau - jetzt Wroclaw - gewonnen. Ich habe das Programm studiert und gesehen, dass neben Breslau auch die Friedenskirche in Schweidnitz und die Begegnungsstätte Kreisau auf dem Programm stehen. Dort wird eine Begegnung mit polnischen Jugendlichen organisiert und bei einem Studientag werden historische und aktuelle Fragen zum Thema „Polen und Deutsche“ mit Experten diskutiert. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass genügend Zeit bleiben wird, um mit den Abgeordneten, die die Reise begleiten, zu diskutieren – oder in Gruppen die Schönheiten von Breslau zu suchen. Ich wünsche Ihnen allen eine wunderschöne Reise.
Ihre Auszeichnung, verehrte Preisträgerinnen und Preisträger, ist mir ein Vergnügen, Sie haben sich diese verdient. Ihnen allen gilt mein herzlicher Glückwunsch. Ich möchte Sie auffordern: Bleiben Sie engagiert und verfolgen Sie weiterhin wachen Auges die Welt um Sie herum! Anlage

 

Anrede Vorname Name Schulname Schulort
 
Herr Rainer Bauer GEWERBLICHE SCHULE SIGMARINGEN SIGMARINGEN
Frau Friederike Benz GYMNASIUM ACHERN
Herr Andreas Bernecker GYMNASIUM NEUENBUERG
Herr Pirmin Blank EUGEN-BOLZ-REALSCHULE ELLWANGEN
Herr Simon Bödecker FERDINAND-PORSCHE-GYMNASIUM ZUFFENHAUSEN STUTTGART
Herr Thomas Brecht GEWERBLICHE SCHULE RAVENSBURG RAVENSBURG
Herr Manuel Danner GEWERBLICHE SCHULE SIGMARINGEN
Frau Christina Frey HUGO-ECKENER-SCHULE - KAUFMAENNISCHE
SCHULE
FRIEDRICHSHAFEN
Herr Florian Gekeler MAX-EYTH-SCHULE - GEWERBLICHE SCHULE KIRCHHEIM
Frau Melanie Haßlinger MAX-WEBER-SCHULE - KAUFMAENNISCHE
SCHULE
SINSHEIM
Frau Jennifer Hauck DRAISSCHULE REALSCHULE KARLSRUHE
Herr Philipp Holl EUGEN-BOLZ-REALSCHULE ELLWANGEN
Frau Simone Kroha GYMNASIUM ST.HILDEGARD - KATH. FREIE MÄDCHERNSCHULE ULM
Herr Tobias Licht DRAISSCHULE REALSCHULE KARLSRUHE
Frau Christina Mellert HUGO-HOEFLER-REALSCHULE BREISACH
Frau Katharina Pschorr ROSENSTEIN-GYMNASIUM HEUBACH
Frau Sarah Ramsperger GEWERBLICHE SCHULE SIGMARINGEN
Herr Christopher Reske DIETRICH-BONHOEFFER-GYMNASIUM EPPELHEIM
Frau Andrea Rettel GYMNASIUM ST.HILDEGARD - KATH. FREIE MÄDCHENSCHULE ULM
Herr Martin Russell GOLDBERG-GYMNASIUM SINDELFINGEN
Frau Elaine Schlosser PRIV.MÄDCHENREALSCHULE ST.GERTRUDIS ELLWANGEN
Frau Stefanie Schmid GEWERBLICHE SCHULE SIGMARINGEN
Frau Luisa Schuhmacher FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM SANDHAUSEN
Frau Kathrin Skoruppa MAX-JAEGER-SCHULE - HAUPTSCHULE MIT WRS
ZAY
RASTATT
Herr Jonas Specker GEWERBLICHE SCHULE SIGMARINGEN
Frau Laura Trinkl ROSENSTEIN-GYMNASIUM HEUBACH
Herr Michael Walter SCHILLER-GYMNASIUM OFFENBURG