50 Jahre wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit Japan

Stuttgart. Der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat sich mit einem interfraktionellen Antrag der Fraktionen Grüne, CDU, SPD und FDP/DVP in seiner Sitzung am Mittwoch, den 18. September 2024, beschäftigt. Dabei ging es u.a. um die Entwicklung der deutsch-japanischen Partnerschaft und die Potenziale der Zukunft durch die Kooperation der beiden Staaten. Dies teilte die Ausschussvorsitzende Nese Erikli (Grüne) mit. 

Hintergrund des Antrags ist die im März 2024 getätigte Reise des Wissenschaftsausschusses nach Tokio und Kyoto. Deutschland und Japan feierten dieses Jahr das fünfzigjährige Jubiläum des Abkommens über die Zusammenarbeit in wissenschaftlicher Forschung und technischer Entwicklung sowie das fünfunddreißigjährige Jubiläum des gemeinsamen Partnerschaftsabkommens zwischen Baden-Württemberg und der japanischen Präfektur Kanagawa. Bei zahlreichen Terminen in Hochschulen, Forschungs- und Kultureinrichtungen konnten mit den japanischen Partnern Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsame Projekte und Impulse, Ideen und Ziele identifiziert werden, berichtete Erikli.

Nach Angaben der Vorsitzenden hat die Landesregierung erklärt, dass sie die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Austausch mit der Partnerpräfektur Kanagawa sehr schätze. Ziel sei es, den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch zu fördern, die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken und gemeinsame Projekte in verschiedenen Bereichen voranzutreiben. Eine gemeinsame Absichtserklärung zwischen Baden-Württemberg und der japanischen Präfektur Kanagawa sei am Mittwoch, 17. Juli 2024, von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kanagawas Gouverneur Yuji Kuroiwa unterschrieben worden, gab Erikli die Angaben des Ministeriums wieder. 

Zudem befasste sich der Ausschuss mit der Verbesserung der Standortattraktivität für japanische Studierende in Baden-Württemberg. Die Ausschussvorsitzende zeigte sich über die Entwicklung der Anzahl japanischer bildungsausländischer Studierender an Hochschulen in Baden-Württemberg erfreut. Die Zahl stieg in den letzten zehn Jahren leicht an, fasste Erikli die Angaben von Ministeriumsseite zusammen. Die Mobilität von Studierenden und Forschenden diene als Ausgangspunkt interkultureller Verständigung und internationaler Spitzenforschung. Aktuell bestehe für Studierende und Forschende in beide Richtungen zahlreiche Mobilitätsprogramme. Die Finanzierung liege meistens auf Bundesebene. Auf Landesebene vergebe die Baden-Württemberg Stiftung jährlich etwa 1500 Stipendien an Studierende für Austauschprogramme. Der größte Anteil an Individual- und Projektförderung werde von deutscher Seite aus durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) vergeben. Das MIRAI-Programm ergänze die umfangreichen Förderprogramme des DAAD. 

Japan sei ein zentraler Kooperationspartner der baden-württembergischen Hochschulen aufgrund der exzellenten Universitäten in den Bereichen wie Robotik, Erneuerbare Energien oder Life Sciences. Derzeit bestehen 155 bilaterale Partnerschafts- und Kooperationsvereinbarungen. Ein Beispiel dafür sei etwa die Forschungskooperation zwischen der Universität Heidelberg und der Universität Kyoto. Laut Erikli seien sich die Ausschussmitglieder fraktionsübergreifend darüber einig gewesen, Partnerschaftskooperationen weiter voranzutreiben und die Zusammenarbeit zu vertiefen.