50. Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung Vossschulte überreicht sieben Erste Preise
an Jugendliche aus Sonder- und Förderschulen Stuttgart. Mit rund 3.700 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern ist auch der 50. Schülerwettbewerb des Landtags wieder auf große Resonanz gestoßen. Für Plakatentwürfe zum Themenkomplex Gewalt konnten sieben junge Menschen aus Sonder- und Förderschulen Baden-Württembergs mit einem Ersten Preis, einer Studienreise nach Salzburg, ausgezeichnet werden. Bei der Preisverleihung am Dienstag, 24. Juni 2008, lobte Landtagsvizepräsidentin Christa Vossschulte (CDU) die Kreativität und Ausdrucksstärke der prämierten Entwürfe. „Alle Plakate zeigen, dass sich hier aufgeweckte und sensible Jugendliche mit aktuellen Problemen der Gewalt auseinandergesetzt haben“, erläuterte Vossschulte am Beispiel von drei Arbeiten. Im Einzelnen sagte die Landtagsvizepräsidentin: >>Ich freue mich, dass ich heute sieben junge Menschen zur Preisverleihung der Ersten Preise begrüßen kann. Vor fast 30 Jahren öffnete sich der Schülerwettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Sonder- und Förderschulen und seither machen diese Schularten sehr erfolgreich beim Schülerwettbewerb mit. Besonders bei den Plakaten zeichnen sich beide Schularten durch sehr kreative Entwürfe aus. Die Bildsprache ist intensiv und oft werden komplexe Probleme mit einfachen Aussagen auf den Punkt gebracht. Beim 50. Schülerwettbewerb wurden insgesamt 1.154 Plakate aus allen Schularten eingereicht. Die Plakatjury hat 16 für einen Ersten Preis ausgewählt. Von diesen 16 Plakaten kommen sechs aus Sonderschulen und eines aus einer Förderschule. Die Arbeiten sind absolut überzeugend und können jeder Konkurrenz aus den anderen Schulen Stand halten. Gerade dies fasziniert die Plakatjury und alljährlich freuen sich Juroren ganz besonders auf die Prüfung dieser ausdrucksstarken Arbeiten. Dieses Mal lautete die Aufgabe: „Gestalte ein Plakat, das die alltägliche Gewalt in unserer Mitte darstellt oder Wege aus dieser Gewalt aufzeigt“. Die Siegerinnen und Sieger sind das Thema ganz unterschiedlich angegangen – Fabian Sturms (Stuttgart) zeigt mit dem Plakat „Bitte nicht!“ die beklemmende Angst des Opfers und brutale Aggression des Täters. Das ist so eindrücklich dargestellt, dass der Betrachter sich nicht entziehen kann. Dazwischen gehen, STOPP rufen und die Streithähne auseinander halten. Carolin Bosch (Isny) findet, dass mutiges Einschreiten wichtig ist und verdeutlicht mit ihrem Plakat, wie so etwas aussehen kann. Leider ist das für viele sehr schwer. Umso wichtiger ist es zu zeigen, dass jeder etwas tun kann. Im Plakat von Patrick Schwarzer (Donaueschingen) blitzt eine tolle Vision von einer friedlichen, zivilisierten Welt auf. Er wünscht sich eine „Traumschule“, an der nicht geschlagen, geärgert und gestritten wird. Als ehemalige Schulleiterin weiß ich: Eine solche Schule kann Wirklichkeit werden, wenn alle daran arbeiten und wenn man Konflikten konstruktiv begegnet. Alle Plakate zeigen, dass sich hier aufgeweckte und sensible Jugendliche mit aktuellen Problemen der Gewalt auseinandergesetzt haben. Ich freue mich deshalb, den Siegerinnen und Siegern aus der Förder- und den Sonderschulen herzlich zu ihrem Erfolg gratulieren zu dürfen. Zur Belohnung reisen Sie ins Fußball-Europameisterschaftsland Österreich. In Salzburg begeben Sie sich auf die Spuren von Mozart. Ausflüge in die Berge und nach Hellbrun eröffnen noch weitere Horizonte. Sie gehen ins Marionettentheater und haben unheimliche Begegnungen mit Sauriern und Reptilien und werden auch die EM-Festivitäten in Salzburg hautnah mitbekommen. Und dann bietet die Reise etwas, das noch viel zu selten praktiziert wird: gelebtes integratives Miteinander. Zur Reise sind nämlich ein paar Schülerinnen und Schüler aus anderen Schularten eingeladen. Gemeinsam eine fremde Stadt entdecken und den Alltag meistern, erfahren, dass man voneinander lernen und dabei auch noch viel Spaß haben kann - seit ein paar Jahren praktiziert der Schülerwettbewerb dieses sehr erfolgreiche Modell. In der Begegnung beider Schülergruppen wächst tragendes Vertrauen und Verständnis. Es zeigt sich, dass auch noch lange nach der Reise die Freundschaften gepflegt werden und es immer wieder zu neuen Treffen kommt. Liebe Preisträgerinnen und Preisträger, also dieses Mal können Sie ausprobieren, ob Ihnen das gemeinsame Reisen gefällt. Falls Sie dann Lust auf Mehr bekommen – hier das Plakatthema des 51. Schülerwettbewerbs: „Gestalte ein Plakat, das Energieverschwendung darstellt oder zu umweltbewusstem Energiesparen auffordert“. Ich bin schon heute gespannt auf die Einsendungen zu diesem Thema und hoffe, dass auch viele der heutigen Preisträgerinnen und Preisträger wieder mit einem Plakat teilnehmen. Und nun möchte ich die Urkunden an die Preisträgerinnen und Preisträger überreichen. Zum Schluss möchte ich den Schulleiterinnen und Schulleitern sowie den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern danken. Durch das zusätzlich zur normalen Arbeit aufgebrachte Engagement ermöglichen Sie den Jugendlichen Erfahrungen, die ohne Ihre Unterstützung so nicht gemacht werden könnten. Ich wünsche den mitreisenden Lehrern daher erlebnisreiche und schöne Tage in Österreich – damit auch Sie zu neuen Taten angespornt werden.