51. Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung:
Erste Preise für acht Jugendliche aus Sonder- und Förderschulen. Drexler lobt intensive Bildsprache der Plakatentwürfe Stuttgart. Schon seit 30 Jahren können Schülerinnen und Schüler aus Sonder- und Förderschulen am Schülerwettbewerb des Landtags teilnehmen. Auch bei der 51. Auflage des Wettbewerbs, an dem sich 4.206 Schülerinnen und Schüler beteiligt haben, konnten wieder acht junge Menschen aus diesen Schularten mit einem Ersten Preis, einer Studienreise nach Bremen, ausgezeichnet werden. Die Preisträger hatten mit ihren Plakatentwürfen zum Themenkomplex „Energieverschwendung und Energiesparen“ die Jury überzeugt. Überreicht wurden die Urkunden am Dienstag, 30. Juni 2009, in Stuttgart von Landtagsvizepräsident Wolfgang Drexler (SPD), der die intensive Bildsprache der prämierten Arbeiten hervorhob. Wörtlich sagte der Landtagsvizepräsident: >>Schülerinnen und Schüler der Sonder- und Förderschulen können seit 30 Jahren beim Schülerwettbewerb des Landtags mitmachen. Dieses Angebot wird fleißig und sehr erfolgreich genutzt. Besonders bei den Plakaten werden immer wieder Arbeiten eingereicht, die der Konkurrenz aus anderen Schularten sehr wohl standhalten. Und diese Konkurrenz ist nicht gerade klein: immerhin wurden dieses Mal insgesamt 1127 Plakate eingereicht! Die Plakatjury hat nach intensiver Prüfung 14 Arbeiten für einen Ersten Preis ausgewählt - darunter fünf aus Sonderschulen und eines aus einer Förderschule. Die Bildsprache ist intensiv und die gestellte Aufgabe wird sehr gut auf den Punkt gebracht. Daher freuen sich die Juroren alljährlich ganz besonders auf die ausdrucksstarken Arbeiten dieser Schularten. Dieses Mal lautete die Aufgabe: „Gestalte ein Plakat, das Energieverschwendung darstellt oder zu umweltbewusstem Energiesparen auffordert“. Die acht Siegerinnen und Sieger sind das Thema ganz unterschiedlich angegangen – aber alle Plakate zeigen, dass sich hier aufgeweckte und sensible Jugendliche mit dem gestellten Thema intensiv auseinandergesetzt haben. Ganz pointiert zeigen Yvonne Heynke und Anna-Laura Zaccaria in ihrer Gemeinschaftsarbeit, wie Energieverschwendung aussieht. Da sitzt ein junges Mädchen am Tisch, telefoniert und alle elektrischen Geräte laufen auf Hochtouren. Alleine drei (!) Lampen brennen, sowohl der Fernseher als auch die Stereoanlage sind eingeschaltet. Auf die Frage „Was machst du?“ kommt „Nichts“ – und damit haben die beiden Preisträgerinnen eine gelungene Form gefunden, den Betrachter nachdenklich zu stimmen. Drei Plakate rufen zum Stromsparen auf. Petra Kamplade macht anhand des Kühlschranks deutlich, dass es Energie spart, wenn man diesen immer gleich wieder schließt. Amer Alilovic verweist auf die Einsparmöglichkeiten, die bestehen, indem wir auf das unnötige „Standby“ verzichten („Rotes Licht brauch ich nicht“). Marco Kalmbach fordert den klugen Gebrauch der Waschmaschine, denn in ganz vielen Fällen reicht auch das 30 oder 60 Grad-Programm, um die Wäsche sauber zu bekommen. Dass solches Energie-Sparen sich auch finanziell lohnt, zeigen zwei Plakate: Heiko Sawetzki hängt seine Kleidungsstücke an eine Wäscheleine, denn der Wind trocknet kostenlos! Isabel Rondon und Herostico Lopez lassen das Sparschwein fröhlich lachen, wenn statt vielen normalen Glühbirnen eine Energiesparlampe leuchtet. Alle diese Plakate zeigen: jeder kann etwas tun – man muss nur im Alltag genau hinsehen, nachdenken und handeln. Und dass sich der Einsatz für die Umwelt auch noch auf andere Weise lohnt, das merken Sie heute. Denn als Belohnung für Ihre Mühen gibt es eine mehrtägige Reise! Im Anschluss an die Preisverleihung fahren Sie – per Bahn!!! - ins kleinste Bundesland Deutschlands, nach Bremen mit Bremerhaven – das Tor zur Welt. Die Bremer Stadtmusikanten kennen Sie? Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten! Sie werden die Sehenswürdigkeiten erkunden, das Treiben auf dem Bremer Marktplatz erleben und Sie besuchen außergewöhnliche Museen. Selbst forschen darf man zum Beispiel im Mitmachmuseum Universum Science Center. Eine Hafenrundfahrt in Bremerhaven wird den Blick für den weltweiten Handel erweitern. Und dann ist da noch eine Begegnung mit Sauriern und Reptilien – die vielleicht ein kleines bisschen unheimlich, aber sicher sehr spannend ist. Auf dieser Reise begleitet werden die Preisträger von ein paar Schülerinnen und Schülern aus anderen Schularten, die auch schon Preisträger waren. Nicht nur über Integration reden – sie praktizieren, das ist ein Ziel für den Schülerwettbewerb. Gemeinsam eine fremde Stadt entdecken und den Alltag meistern, erfahren, dass man voneinander lernen und dabei auch noch viel Spaß haben kann – das soll jungen Menschen Mut machen, offen auf andere zuzugehen und noch viel häufiger integratives Miteinander zu praktizieren. Dass dies funktioniert zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre. In der Begegnung wächst Vertrauen und Verständnis. Und noch lange nach der Reise werden die entstandenen Freundschaften gepflegt und es kommt immer wieder zu neuen Treffen. Liebe Preisträgerinnen und Preisträger, heute können Sie ausprobieren, ob Ihnen das gemeinsame Reisen gefällt. Falls Sie dann Lust auf Mehr bekommen, einfach beim nächsten Wettbewerb mitmachen! Das Plakatthema des 52. Schülerwettbewerbs lautet: „Gestalte ein Plakat, das Armut in unserem Lande zeigt oder Forderungen zu ihrer Behebung formuliert.“ Ich bin schon heute gespannt auf die Einsendungen zu diesem Thema und hoffe, dass auch Sie wieder teilnehmen. Zum Schluss möchte ich den Schulleiterinnen und Schulleitern sowie den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern danken. Durch das zusätzlich zur normalen Arbeit aufgebrachte Engagement ermöglichen Sie den Jugendlichen Erfahrungen, die ohne Ihre Unterstützung so nicht gemacht werden könnten. Ich wünsche den mitreisenden Lehrern daher erlebnisreiche und schöne Tage in Bremen und Bremerhaven – damit auch Sie zu neuen Taten angespornt werden.
Ich freue mich, den acht Siegerinnen und Siegern aus der Förder- und den Sonderschulen herzlich zu ihrem Erfolg gratulieren zu dürfen und möchte nun die Urkunden an die Preisträgerinnen und Preisträger überreichen.