Am 27. Januar 2008 Gedenkfeier in Mannheim

Landtag erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus Stuttgart/Mannheim. Mit einer Gedenkfeier in Mannheim erinnert der Landtag von Baden-Württemberg am Sonntag, 27. Januar 2008, an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr im Rittersaal des Mannheimer Schlosses. Nach der Begrüßung durch den Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz wird Landtagspräsident Peter Straub seine Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus halten. Sodann spricht Daniel Strauß, Landesvorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma. Es folgt eine „Szenische Lesung“ mit Bazna Ibrahim, Nadja Lorenz und Thorsten Reiter vom Jungen Nationaltheater Mannheim. Musikalisch umrahmt wird die Feier von dem Gitarristen Ferenc Snétberger. Im Jüdischen Gemeindezentrum wird die Feier fortgesetzt. Hier besteht die Möglichkeit zu Begegnungen mit Opfergruppen, die sich auch mit Infoständen und Ausstellungen präsentieren. Außerdem stellen einzelne Schulen ihre Projekte zum Tag des Gedenkens vor und zu den verschiedenen Gedenkstätten in der Innenstadt werden Stadtrundgänge angeboten. Letzter Programmpunkt ist ein Gedenkkonzert mit Ferenc Snétberger, das um 19 Uhr im Saal des Jüdischen Gemeindezentrums beginnt. Seit der 27. Januar im Jahr 1996 von Bundespräsident Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt wurde, veranstaltete der Landtag von Baden-Württemberg seine Feiern an diesem Gedenktag zunächst in Stuttgart. In den vergangenen Jahren fanden diese Veranstaltungen auch außerhalb der Landeshauptstadt statt, so 2007 in Ellwangen im Ostalbkreis. Der Gedenktag erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Mannheim lag zu diesem Zeitpunkt nach über 150 Luftangriffen in Trümmern – aber der Krieg war noch nicht zu Ende. Allein aus dieser Stadt waren mehr als 1 000 Menschen in Auschwitz ermordet worden. Und die Zahl der Opfer in anderen Lagern und Vernichtungsstätten ist noch weit höher: Neben den Opfern des Rassenwahns und den Gegnern des NS-Regimes ist an das mörderische Euthanasieprogramm zu erinnern, in dessen Vollzug allein aus Mannheim über 400 Menschen getötet wurden.