Am 27. Januar in der Gedenkstätte “Vulkan” in Haslach im Kinzigtal:

Landtag erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus Stuttgart/Haslach. Mit einer Gedenkfeier in Haslach im Kinzigtal erinnert der Landtag von Baden-Württemberg am Sonntag, 27. Januar 2002, an die Opfer des Nationalsozialismus. Zu den rund 350 Vertretern aus Politik und Gesellschaft, die ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung in der Gedenkstätte “Vulkan” zugesagt haben, zählen zwölf ehemalige Häftlinge der drei Haslacher KZ-Lager. Die Gedenkfeier beginnt am 27. Januar um 14 Uhr in der Gedenkstätte "Vulkan". Nach der Begrüßung durch den Haslacher Bürgermeister Heinz Winkler wird Landtagspräsident Peter Straub eine Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus halten und im Namen des Parlaments einen Kranz niederlegen. Weitere Redner sind Adrien Zeller, Präsident des Regionalrats Elsaß, und René Thalmann, Sprecher der ehemaligen Haslacher KZ-Häftlinge. Teilnehmer am Schülerwettbewerb des Landtags und Schüler der Realschule Haslach beteiligen sich an der Gedenkfeier mit der Aktion "Ein Stein gegen das Vergessen". Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von der Stadtkapelle Haslach. Im Anschluss an die Feier besteht die Möglichkeit zu Begegnungen in der Haslacher Stadthalle. Die 1998 errichtete Gedenkstätte "Vulkan" erinnert an die mehr als 1.700 Häftlinge, die in den letzten sieben Monaten des Zweiten Weltkriegs in den drei Haslacher Lagern untergebracht waren. Als am 21. April 1945 die französischen Truppen in Haslach einmarschierten, befanden sich nur noch wenige der aus 19 Ländern stammenden Häftlinge in Haslach oder in den umliegenden Gemeinden. Sehr viele waren durch Auszehrung, Krankheit oder Verletzungen ums Leben gekommen. Eine größere Anzahl von ihnen wurde ermordet. Die meisten waren in andere Lager überstellt worden. Viele von ihnen kamen nicht nach Hause oder starben in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Seit der 27. Januar im Jahr 1996 von Bundespräsident Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt wurde, veranstaltete der Landtag von Baden-Württemberg seine Feiern an diesem Gedenktag zunächst in Stuttgart. In den vergangenen beiden Jahren fanden die Gedenkstunden des Landtags jedoch außerhalb der Landeshauptstadt statt, nämlich im Jahr 2000 in der Gedenkstätte Grafeneck auf der Schwäbischen Alb und im Jahr 2001 auf dem Jüdischen Friedhof und im Jüdischen Gemeindezentrum in Mannheim. Die Zufahrt zur Gedenkstätte “Vulkan” ist am Sonntag, 27. Januar, für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Es werden jedoch Busse eingesetzt, die um 13.45 Uhr an der Stadthalle Haslach starten.