Bedarf an Hauswirtschaftern steigt durch Ganztagsschulen und demografischen Wandel

Stuttgart. Eine zunehmende Zahl an Ganztagsschulen, der steigende Personalbedarf in der Pflege und der demografische Wandel lassen den Bedarf an Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern steigen. Dies wurde bei der Beratung eines entsprechenden Antrags der CDU-Fraktion im Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 24. Januar 2018, deutlich. „Offensichtlich benötigt die sich ändernde Gesellschaft mehr hauswirtschaftliche Fachkräfte, um den Herausforderungen etwa durch die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Ganztagsschulen und den demografischen Wandel zu begegnen“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn.

Nach Angaben Hahns war sich der Ausschuss einig, dass hauswirtschaftliche Fachkräfte eine sehr wichtige Funktion erfüllten und in einigen Branchen unverzichtbar seien. Arbeit fänden Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter unter anderem in Seniorenheimen, Pflegeheimen, Einrichtungen für Personen mit Unterstützungsbedarf, Krankenhäusern, Kindertagesstätten, Ambulanten Pflegediensten, Dorfhelferinnenwerken und privaten Haushalten. „In diesen Bereichen spielen die Tätigkeiten von hauswirtschaftlichen Fachkräften eine große Rolle“, erläuterte der Vorsitzende.  

Eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums unter hauswirtschaftlichen Unternehmen zeigt, dass es in diesem Berufszweig auch künftig eine hohe Nachfrage gibt. Im Bereich der Unterstützung der ambulanten Pflege rechnen 70,9 Prozent der Befragten mit einem steigenden Bedarf, in der stationären Pflege 57 Prozent, in der Ernährungsinformation 55,1 Prozent und in der Gastronomie 42,1 Prozent. Die Frage, ob sie derzeit Probleme haben, Hauswirtschafter zu finden oder dies künftig erwarten, antworten 26,5 Prozent der Befragten mit „Ja, haben wir schon“ und 17,1 Prozent mit „Ja, erwarten wir“. 56,4 Prozent gingen im Jahr 2013 dagegen davon aus, dass sie keine Schwierigkeiten haben werden, Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter zu finden. Auch das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz rechnet mit einem steigenden Bedarf an hauswirtschaftlichen Fachkräften, so der Ausschussvorsitzende.