Bildungsausschuss beschäftigt sich mit Unterrichtsversorgung
Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Mai 2017, auf Antrag der CDU mit der Unterrichtsversorgung befasst. „Allein zum laufenden Schuljahr 2016/2017 konnten mehr als 600 Lehrstellen ausgeschrieben werden, um den Lehrkräftebedarf infolge von anstehenden Pensionierungen sowie der Umsetzung wichtiger bildungspolitischer Vorhaben zu decken“, teilte die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Brigitte Lösch, mit.
Bei den bildungspolitischen Vorhaben handele es sich unter anderem um den Ausbau der Inklusion und den Ausbau der Ganztagsschulen, sowie die Erhöhung der Poolstunden für Differenzierung an den Realschulen auf 13 Lehrerwochenstunden, eine Erweiterung der Kontingentstundentafel an den Grundschulen und den Aufbaukurs Informatik. Die Mehrbedarfe für diese bildungspolitischen Maßnahmen seien auch in den kommenden Schuljahren durch Neustellen gegenfinanziert, so die Ausschussvorsitzende.
Durch die Umstellung aller Lehramtsstudiengänge auf die Bachelor- und Masterstruktur zum Wintersemester 2015/2016 sei, Lösch zufolge, eine genaue Vorhersage künftiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Referendariat derzeit nicht möglich. Die ersten Absolventen der zum Wintersemester 2011/2012 neu gestalteten Studiengänge Lehramt Grundschule, Lehramt Werkreal-, Haupt- und Realschule sowie Lehramt Sonderpädagogik seien im Februar 2016 ins Referendariat eingetreten, so die Ausschussvorsitzende weiter.
Lösch erklärte, dass es in den Augen des Gremiums äußerst wichtig sei, Unterrichtsausfall zu vermeiden. Der zentralen Vertretungsdatenbank „Vertretungspool Online“ komme dabei eine entscheidende Aufgabe zu. Längerfristige Unterrichtsausfälle würden dort gemeldet und aus der Liste der Vertretungslehrer passendes Personal zugeordnet, das nach Erstellung der Verträge und Zustimmung der Personalvertretung seinen Vertretungsdienst an den jeweiligen Schulen antreten könne, führte die Vorsitzende aus.
Lösch erklärte, dass das Kultusministerium derzeit an einem Konzept zur Sicherung und Stabilisierung der Unterrichtsversorgung arbeite, das eine Palette an Maßnahmen im Bereich des Personalmanagements, der Lehrergewinnung aber auch der Unterrichtsorganisation umfasse. Dieses Konzept solle noch vor der parlamentarischen Sommerpause vorgestellt werden. „Auch in den kommenden Jahren wird dafür Sorge getragen, dass der Unterricht an den Schulen im Land gesichert ist“, bekräftigte Lösch.