Bildungsausschuss informiert sich über Orientierungsplan bei frühkindlicher Bildung

Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. Juni 2022, mit dem aktuellen Stand verschiedener Entwicklungen in der frühkindlichen Bildung befasst. „Neben dem Betreuungsaspekt und Erziehungsfragen steht auch die Qualität des Angebots in Baden-Württemberg im Fokus“, teilte die Ausschussvorsitzende Petra Häffner (Grüne) mit. 

Das Gremium informierte sich Häffner zufolge beim Kultusministerium vor allem über die Weiterentwicklung des Orientierungsplans und die Vorhaben angesichts der angespannten Personalsituation in Kindergärten und Kindertagesstätten. Der Orientierungsplan gebe Erzieherinnen und Erziehern Impulse für eine kontinuierliche Bildung und Förderung des Kindes vom Eintritt in die Kindertageseinrichtung bis zum Schulbeginn. Wichtig sei, dass der Orientierungsplan wieder stärker als Grundlage des Arbeitens in baden-württembergischen Kinderbetreuungseinrichtungen wahrgenommen werde, gab Häffner die Angaben von Ministeriumsseite wieder. In der Evaluation sei deutlich geworden, dass die Verbindlichkeit des Orientierungsplans klarer an alle Einrichtungen kommuniziert werden müsse.

In Bezug auf den Fachkräftemangel im Bereich der frühkindlichen Bildung sei in der Sitzung besonders auf den Ausbildungsweg und die auf Bundesebene liegende Investitionskostenförderung eingegangen worden, berichtete Häffner. Neben der regulären Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher nach dem Schulabschluss solle der Direkteinstieg stärker beworben und mit attraktiven Qualifizierungsmaßnahmen gefördert werden. Um zusätzliches Personal zu gewinnen, müsse das Arbeitsfeld nach der schwierigen Pandemiephase mit vielen Ausfällen wieder attraktiver gemacht werden. Bei der Gebäudesituation der Betreuungseinrichtungen im Land gebe es momentan einen Investitionsstau, so Häffner. Auf Nachfrage der Gremiumsmitglieder sei von Ministeriumsseite dargelegt worden, dass der Wunsch nach zusätzlichen Räumen und kurzfristigen Betriebserlaubnissen vorhanden sei, der Bund sich zum neuen Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ aber noch nicht festgelegt habe. Um keine Lücke bei der Investitionsförderung entstehen zu lassen, habe das Land im vergangenen Herbst mit 70 Millionen Euro überbrückt.