Bioabfälle vergären für Strom oder Wärme – der Umweltausschuss will es wissen

Stuttgart. Bioabfälle werden heute meistens kompostiert – doch es gibt eine hochwertigere Verwertung: nämlich sie zu vergären und das Gas in das Gasnetz einzuspeisen oder zur Fernwärme zu nutzen oder Strom daraus herzustellen. Nach Angaben seines Vorsitzenden, des CDU-Abgeordneten Ulrich Müller, ist sich der Umweltausschuss einig, dass Biomasse auf diese Weise hochwertig genutzt werden soll. Gehe es doch um ein Einsparpotenzial von ca. 350.000 Tonnen CO2 pro Jahr und um die weitere Nutzung von Biomasse und Abfällen durch Landkreise oder Landwirtschaft, so Müller. Nach einer Anhörung von Experten, die ein klares Ja zu Sinn und Machbarkeit der Bioabfallvergärung erbracht habe, wünsche der Ausschuss jetzt von der Landesregierung, dass diese auf die Landkreise zugeht, um den Einstieg in die Bioabfallvergärung praktisch voranzubringen. Wie Müller weiter mitteilte, hat der Umweltausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag, 4. März 2010, eine Informations- und Motivationsstrategie des Landes gegenüber den Landkreisen beschlossen, nachdem es in der Praxis noch beträchtliche Unterschiede und auch Wissenslücken zu diesem Thema gibt. Auch solle das Land beim Bund eine Änderung erreichen, damit Bioabfälle gegenüber der Nutzung nachwachsender Rohstoffe nicht mehr benachteiligt werden. „Denn die Ökobilanz ist günstiger, wenn Bioabfälle genutzt, als wenn Energiepflanzen extra angebaut werden“, sagte Müller.
Klares Ziel für den Ausschuss sei, dass sowohl alle Stadt- und Landkreise die getrennte Bioabfallsammlung einführen, als auch, dass Bioabfälle nicht mehr kompostiert, sondern vergärt werden, erklärte Ulrich Müller. „Dafür sollen die Landkreise durch die Landesregierung gewonnen werden“, betonte der Ausschussvorsitzende.