Brigitte Lösch: Schüler können politischen Prozess aus eigener Anschauung erleben


 

Stuttgart. „Ihr habt heute die Möglichkeit, den politischen Prozess aus eigener Anschauung zu erleben.“ Dies sagte Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) bei der Eröffnung des vom Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland organisierten Europäischen Jugendforums am Freitagvormittag, 30. November 2012, im Stuttgarter Landtag. Zum Thema „Alles geregelt in Europa? Wir als Verbraucher im europäischen Binnenmarkt“ erarbeiten die Schülerinnen und Schüler zunächst in den „Ausschüssen“ Positionen zu verschiedenen verbraucherpolitischen Fragen, um anschließend im „Plenum“ darüber zu diskutieren und abzustimmen. Zum Abschluss stellen sie dann die Ergebnisse der Plenardebatte den aus dem Europäischen Parlament und dem Landtag anwesenden Abgeordneten vor.

Wie die Landtagsvizepräsidentin ausführte, sichere die Europäische Union Frieden und Wohlstand in Europa. So profitierten die Menschen von den Vorteilen eines gemeinsamen Binnenmarkts. Dafür seien allerdings EU-Regelungen notwendig, die in viele Bereiche des täglichen Lebens hineinwirkten. Durch die Beschäftigung mit Verbraucherschutzpolitik lernten die Schülerinnen und Schüler die europäische Politik näher kennen und ihre Bedeutung besser einschätzen, so Lösch. Zudem werde die Kompetenz der Jugendlichen als Verbraucher gestärkt.

Die Arbeit in den „Ausschüssen“ sowie die Debatte und die Abstimmungen im „Plenum“ förderten das Verständnis für die Politik und die politischen Abläufe und Verfahren, zeigte sich die Landtagsvizepräsidentin überzeugt. Und weiter: „Dieses Wissen gehört quasi zur Grundausstattung jedes mündigen Bürgers.“ Wenn man mitreden und mitentscheiden wolle, müsse man sich auskennen.

„Politische Beteiligung ist mehr als das Kreuzchen auf dem Wahlzettel“, ergänzte Lösch. Es gehe darum, seine Anliegen und Ideen in den politischen Prozess einzubringen. Dazu gehöre, den Kontakt zu seinen Abgeordneten zu suchen. Diese müssten wissen, was die Bürgerinnen und Bürger bewege. „Natürlich können nicht immer alle Wünsche eins zu eins umgesetzt werden“, erläuterte die Landtagsvizepräsidentin. Aber solcherlei Inputs seien sehr wichtig, damit sich die Volksvertreter ein Gesamtbild machen könnten. Die Abschlussdiskussion mit den Parlamentariern am heutigen Tag ermögliche es den Schülerinnen und Schülern, ihre Anliegen und Vorschläge in den politischen Prozess einzuspeisen.