Bürgerinnen und Bürger sollen weniger Einkaufstüten aus Kunststoff benutzen
Stuttgart. Rund siebzig Plastik-Einkaufstüten werden in Deutschland pro Kopf und Jahr verwendet, das sind 5,6 Milliarden pro Jahr. Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Tüte, vom Geschäft bis nach Hause, beträgt 25 Minuten. „Danach ist die aus Erdöl produzierte Tüte Abfall und muss entsorgt werden“, berichtete der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Ulrich Müller (CDU) über die Beratungen eines Grünen-Antrags „Umweltbelastung durch Einkaufstüten“ in der Sitzung des Gremiums am Donnerstag, 26. März 2015.
Wie Müller weiter ausführte, erfolge diese Entsorgung entweder ordnungsgemäß durch Müllverbrennung, oder eben nicht ordnungsgemäß durch Vermüllung der Landschaft, was letztendlich die Flüsse oder die Meere belaste und zu einem massiven Problem geworden sei. Der Umweltausschuss sei über alle Fraktionen hinweg der Auffassung: dieses Problem müsse und könne gelöst werden.
Im Ausschuss sei außerdem berichtet worden, dass die Europäische Union ihren Mitgliedsstaaten zwei Maßnahmen gegen die Plastiktütenflut vorschlagen werde. Zum einen solle die kostenlose Abgabe der Tüten verboten werden dürfen, zum anderen sollten andere Maßnahmen ergriffen werden, um den Pro-Kopf-Verbrauch zu senken. Diese Maßnahmen sollten greifen, wenn pro Kopf und Jahr 90 Tüten verbraucht werden. Da Deutschland unter diesem Schnitt liege, bedürfe es keiner harten Maßnahmen wie zum Beispiel eines Verbots. Die Bundesregierung lehne dieses auch bislang ab.
Der Ausschuss appellierte aber – wie Ulrich Müller mitteilte – einstimmig an die Bürgerinnen und Bürger, dass jeder Einzelne sehr wohl seinen Beitrag leisten könne und auch solle, indem einfach deutlich weniger Plastiktüten benutzt werden. Die Alternative sei weniger eine stabile Papiertüte, weil auch sie ökologische Nachteile habe (wertvoller Zellstoff werde zur Herstellung benötigt), sondern die öfters verwendbare Tasche z. B. aus Stoff oder einem anderen Material.
„Eigentlich ist es ganz einfach: Man nimmt sich eine oder mehrere Taschen zum Einkaufen mit. Je mehr Menschen diesen kleinen Aufwand betreiben, desto schneller ist ein handfestes Problem gelöst – ohne Risiken und Nebenwirkungen“, meinte der Ausschussvorsitzende Ulrich Müller abschließend.