Demokratie lebt vom Interesse der Jugend
Stuttgart. Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg bekommen mit einer eigenen Veranstaltungsreihe die Möglichkeit, miteinander sowie mit Politikerinnen und Politikern gesellschaftliche Fragen zu diskutieren. Dies teilte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) am Samstagvormittag, 9. März 2013, den rund 150 Jugendlichen mit, die sich zum Jugendlandtag im Plenarsaal des Landtags eingefunden hatten. „Der Jugendlandtag ist der Auftakt für eine eigene Veranstaltungsreihe ‚Jugend und Parlament‘, die wir in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring, dem Ring politischer Jugend, der Landeszentrale für politische Bildung sowie Kreisen, Städten und Gemeinden ab Herbst 2013 in möglichst allen Regionen des Landes in Form von Regionalkonferenzen durchführen wollen“, kündigte Wolf an. „Demokratie lebt vom Interesse der Jugend“, davon zeigte er sich überzeugt.
Am Verhältnis zwischen den Jugendlichen und den Politikern müsse gearbeitet werden. „Politiker vertreten das ganze Volk und sollen in seinem Namen die laufenden politischen Fragen entscheiden. Dafür brauchen wir eine Rückmeldung, gerade auch von euch Jugendlichen“, so der Landtagspräsident. Jüngste Studien belegten, dass Jugendliche Politiker und Parteien kritisch betrachten und häufig die politischen Abläufe nicht verstehen. Zudem beklagten junge Menschen, dass die Sprache der Politiker oft unverständlich sei. „Obwohl Jugendliche grundsätzlich bereit sind, sich gesellschaftlich zu engagieren, können sich nur wenige vorstellen, in einer Partei mitzuarbeiten“, führte Wolf aus. „Deshalb ist es so wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Für die Abgeordneten ergebe sich so die Chance, die Abläufe in der parlamentarischen Demokratie besser erklären und Vorurteile abbauen zu können.
Für die Auftaktveranstaltung wünschte sich der Landtagspräsident von den Jugendlichen: „Nehmt bitte kein Blatt vor den Mund, sagt eure Meinung und stellt auch unbequeme Fragen.“ Er hoffe, dass alle am Ende die Erfahrung mitnehmen könnten, dass man mit den Politikern reden kann, dass sie zuhören und dass es sich lohnt, den Dialog zu suchen.
Über 150 Jugendliche sind beim Jugendlandtag im Stuttgarter Landtag den ganzen Samstag eingeladen, ihre Vorstellungen und Wünsche an die Landespolitik zunächst in Workshops mit Landtagsabgeordneten und anschließend im Plenum zu diskutieren.
Jugend und Parlament
Ziel der geplanten Reihe „Jugend und Parlament“ ist es, Jugendlichen aus ganz Baden-Württemberg die Möglichkeit zu geben, für sie wichtige gesellschaftliche und politische Themen zu finden, sich mit diesen auseinanderzusetzen und im Dialog sowohl untereinander als auch mit Politikerinnen und Politikern zu diskutieren. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit erhalten, politische Beteiligung aktiv zu erleben und selbst zu gestalten. Die Ergebnisse der auf regionaler Ebene geführten Diskussionen werden zusammengefasst und bei einer landesweiten Veranstaltung weiter beraten und bearbeitet. Der erste regionale Termin ist für Herbst 2013 vorgesehen.