Der Elysée-Vertrag hat den deutsch-französischen Beziehungen ein spezifisches Selbstverständnis gegeben
Stuttgart/Freiburg. Der Elysée-Vertrag ist für die Menschen links und rechts des Oberrheins eine unbefristete Lizenz, aus ihrer Randlage einen echten, zukunftsträchtigen Standortvorteil zu machen. Diese Ansicht hat Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) in seiner Rede anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrags im historischen Kaufhaus in Freiburg am Donnerstagnachmittag, 24. Januar 2013, vertreten. „Dadurch, dass in der Region so viel wie möglich bi- oder trinational organisiert wird, wird Identität gestiftet“, davon zeigte sich Wolf überzeugt.
Der „Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit“ vom 22. Januar 1963 konkretisiere, dass Frieden am überzeugendsten gelingt, wenn sich einstige Konfliktparteien darüber verständigen, was sie künftig gemeinsam tun wollen. „Frieden zu führen bedeutet ein konstruktives Miteinander in Gang zu setzen und in Gang zu halten“, hob Wolf hervor. Der Elysée-Vertrag sei zu einem epochalen Dokument geworden. „Er war eine bewusst zelebrierte Geste, ein Stück große Politik und er hat den deutsch-französischen Beziehungen ein spezifisches Selbstverständnis gegeben“, führte Wolf weiter aus. Durch den Jugendaustauch und die Städtepartnerschaften sei Diplomatie mit andern Mitteln fortgesetzt worden.
Deutsche und Franzosen ergänzten sich am Oberrhein ganz selbstverständlich. „Wir wissen, dass wir längst noch nicht alle Potenziale entdeckt haben“, meinte Wolf im Hinblick auf grenzüberschreitende Kooperationen und Zusammenschlüsse über den Rhein hinweg.