Der Volkstrauertag ist ein Tag der Menschenwürde und ein Tag der Verantwortung


 

Stuttgart. Der Volkstrauertag ist ein Tag der Menschenwürde, ein Tag des Respekts vor den Ursprüngen unserer Werteordnung und ein Tag der Verantwortung. Davon hat sich Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Landesverbands Baden-Württemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zum Volkstrauertag im Neuen Schloss in Stuttgart am Sonntagnachmittag, 18. November 2012, überzeugt gezeigt. „Der Volkstrauertag ist ein Fixpunkt in unserem Jahreslauf. Wir begehen ihn aus Ehrfurcht vor dem Leben und wir bekräftigen, was wir in der Präambel unseres Grundgesetzes gelobt haben, nämlich den ‚Willen, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen‘“, erklärte Wolf.

„Am Volkstrauertag bekennen wir Deutsche uns zu einem facettenreichen politischen Lernprozess, der uns europafähig gemacht hat und dem wir seit 1945 die längste Friedensperiode unserer Geschichte verdanken“, hob der Landtagspräsident hervor. Eine tief empfundene Friedenssehnsucht allein schaffe im 21. Jahrhundert keinen Frieden. Auch Frieden und Sicherheit unterlägen der Globalisierung. „Wir Deutsche müssen unsere Verantwortung für den Frieden im multinationalen Kontext sehen und dieser Verantwortung als Teil der EU und der NATO gerecht werden“, betonte Wolf. Der Volkstrauertag bewahre vor nationaler Überheblichkeit und ermahne gleichermaßen, mit den militärischen Möglichkeiten Deutschlands sensibel umzugehen. „Das Sichern und eben auch das Herstellen von Frieden zählt zu den originären Aufgaben eines Staates, aber Frieden muss gestiftet werden“, sagte Wolf. Frieden schaffen bedeute, sich für ein konstruktives Miteinander einzusetzen.

Voraussetzung für Frieden sei Toleranz. Der Landtagspräsident weiter: „Zur Toleranz braucht es alle Beteiligten. Jeder ist aufgefordert, sich friedensfähig zu machen, bereit zu sein, für das Gute in der Welt einzutreten.“

Wolf zollte dem Einsatz der Mitglieder vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Anerkennung: „Sie schaffen und erhalten würdevolle Ruhestätten für gefallene deutsche Soldaten in Ländern, die Deutschland angegriffen und einem verbrecherischen Besatzungsregime unterworfen hat. Sie transportieren unseren Aussöhnungswillen zu den Menschen.“ Hier sei einfühlsame Überzeugungsarbeit vor Ort notwendig gewesen und ist es teilweise auch heute noch.