Europaausschuss informiert sich über die Arbeit des Euro-Instituts
Stuttgart. Der Ausschuss für Europa und Internationales hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 5. November 2025, in einem Gespräch mit Josef Frey und Georg Walter über die Arbeit des Euro-Instituts informiert. Das hat die stellvertretende Vorsitzende Catherine Kern (Grüne) mitgeteilt. „Das Euro-Institut leistet wertvolle Arbeit für die Anliegen der Grenzregionen und sendet eine starke Stimme in Richtung Europa“, betonte Kern.
Der stellvertretende Verbandsvorsitzende des Euro-Instituts Josef Frey und Direktor Georg Walter berichteten über ihre Arbeit und standen dem Gremium für Fragen zur Verfügung. Das Euro-Institut mit Sitz in Kehl ist eine binationale deutsch-französische Einrichtung zur Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit, insbesondere in der Region Oberrhein. Gegründet 1993 zunächst als „Europäische Wirtschaftliche Interessensvereinigung“ (EWIV), seit 2003 umgewandelt in einen „Grenzüberschreitenden Örtlichen Zweckverband (GÖZ) gemäß dem Karlsruher Übereinkommen. Träger auf deutscher Seite sind das Land Baden-Württemberg, der Ortenaukreis und die Stadt Kehl sowie auf französischer Seite die Région Grand Est, das Collectivité européenne d’Alsace und die Eurométropole Strasbourg. Das Land subventioniere das Euro-Institut jährlich mit 335.000 Euro, so Georg Walter, der seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass die Förderung auch nach dem 31.12.2027 Bestand habe.
Die Aufgaben des Euro-Instituts sind Walter zufolge die Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit etwa durch Fortbildungsveranstaltungen, Beratungs- und Begleitungsangebote, Studien oder Durchführung von Tagungen. Das Euro-Institut unterstütze beim Überwinden von Hindernissen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der nationalen Denkweisen oder der unterschiedlichen administrativen Systeme. Überdies begleite das Euro-Institut den Austausch mit anderen Grenzregionen in Europa etwa durch die Entwicklung von Arbeitsmaterialien. Zielgruppen, so Walter, seien öffentliche Verwaltungen, Universitäten und Hochschulen sowie Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Ziel des Euro-Instituts sei es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Oberrheinregion und im gesamteuropäischen Kontext zu fördern und zu stärken. Die Angebote des Euro-Instituts richteten sich an öffentliche Verwaltungen, Universitäten und Hochschulen sowie an Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Fortbildungen würden etwa angeboten zu Querschnittskompetenzen in Projektmanagement, zu Interkulturalität oder zu Tandem-Sprachkursen, aber auch zu Fachkompetenzen (Best Practise, Studienreisen). Ganz aktuell habe das Euro-Institut eine Studie in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen der Grenzkontrollen an den Grenzübergängen auf den Rheinbrücken an der deutsch-französischen Grenze und an der deutsch-schweizerischen Grenze im Rahmen einer gemeinsam mit mehreren europäischen Kooperationspartnern durchgeführten Studie an mehreren EU-Binnengrenzen analysiert. Am 24. November 2025 sollen die Ergebnisse bei einer Podiumsdiskussion in Brüssel präsentiert werden. Auch Vertreter der Europäischen Kommission werden teilnehmen. Die Unruhe in Straßburg und Kehl ob der Grenzkontrollen sei größer als an anderen Stellen, gab Georg Walter einen kleinen Einblick.
Auch das Projekt GRENZCAP ist von Georg Walter kurz vorgestellt worden. Es richte sich an Entscheidungsträger in öffentlichen Verwaltungen und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, an weitere Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie an die Öffentlichkeit. Der Direktor des Euro-Instituts kündigte an, dass auch die Bedarfe des Landtags von Baden-Württemberg abgefragt würden.
„Fraktionsübergreifend wurde die Arbeit des Euro-Instituts gelobt und als sehr wichtig erachtet“, fasste die stellvertretende Vorsitzende Kern zusammen.