Fachkräfteengpass bei den examinierten Altenpflegefachkräften muss entgegengewirkt werden
Stuttgart. Mit einem CDU-Antrag zu den Fachkräften im Berufsfeld Altenpflege in Baden-Württemberg hat sich der Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Januar 2014, beschäftigt. Dies hat die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Bärbl Mielich, mitgeteilt. „Wir haben in Baden-Württemberg einen Fachkräfteengpass bei den examinierten Altenpflegefachkräften“, erläuterte sie. „Mit der Landeskampagne ‚Vom Fach – für Menschen‘ und der ‚Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege in Baden-Württemberg‘ wird mit Erfolg versucht, diesem entgegenzuwirken.“
Wie Bärbl Mielich ausführte, seien laut Mikrozensus 2012 (Quelle Statistisches Landesamt) im Jahr 2012 rund 75.500 Personen in der Altenpflege tätig gewesen, darunter 64.200 Frauen (85 Prozent) und 10.800 nicht-deutsche Fachkräfte. Nach einer Studie von Joost aus dem Jahr 2009 hätten die Beschäftigungszeiten von Altenpflegerinnen und Altenpflegern durchschnittlich bei 11,7 Jahren gelegen. Die Schülerzahlen beliefen sich laut Amtlicher Schulstatistik des Statistischen Landesamtes im Schuljahr 2012/2013 auf 10.067 Schülerinnen und Schüler in den öffentlichen und in den privaten Altenpflegeschulen. „Das ist ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem vorherigen Schuljahr“, hob Mielich hervor. Auffallend sei, dass vor allem die Gruppe der 20- bis 24-Jährigen ihren Beruf häufiger wieder aufgeben würde. „Hier müssen wir ansetzen und herausfinden, welche Beweggründe zur Aufgabe führen“, sagte Mielich.
Aktuelle Daten zur Vakanzzeit und zur Relation von Arbeitslosen und Stellen bestätigten, dass in Baden-Württemberg ein Fachkräfteengpass bei den examinierten Altenpflegefachkräften bestehe. Bei den Altenpflegehilfskräften sei weiterhin kein Mangel zu verzeichnen, führte die Ausschussvorsitzende aus. „Qualität in der Pflege ist ohne qualifizierte Arbeitskräfte nicht möglich“, so Mielich.
Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Pflege würden in der Informations- und Werbekampagne „Vom Fach – für Menschen“ dargestellt. Des Weiteren werde vom Sozialministerium gemeinsam mit Partnern die Umsetzung der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege Baden-Württemberg umgesetzt. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie attraktive Arbeitsbedingungen, gerade auch für junge Frauen, müssen noch stärker in den Fokus gerückt werden“, betonte Bärbl Mielich abschließend.