Finanzausschuss einig: Pädagogische Tage sollen ausschließlich in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden

Stuttgart. Von den 2.077 Pädagogischen Tagen, die im Schuljahr 2008/2009 an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg stattfanden, fielen 47,6 Prozent in die Unterrichtszeit. Dieser hohe Anteil stieß in der Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag, 25. Februar 2010, anlässlich der Beratung eines einschlägigen Berichts der Landesregierung auf heftige Kritik. Wie Ausschussvorsitzender Ingo Rust (SPD) mitteilte, bestand im Gremium Einigkeit darüber, dass künftig diese Pädagogischen Tage ausschließlich in der unterrichtsfreien Zeit veranstaltet werden sollen. „Von allen vier Fraktionen wurde ausdrücklich bemängelt, dass durch Pädagogische Tage, die während der Unterrichtszeit stattfinden, Unterricht in erheblichem Maße ausfällt“, erläuterte Rust. Er erinnerte an einen Landtagsbeschluss vom Dezember 2008, in dem die Landesregierung ersucht wird, Pädagogische Tage der Lehrkräfte so zu organisieren, dass möglichst wenig Unterricht ausfällt.
Eine Verpflichtung zur Durchführung von Pädagogischen Tagen besteht laut Rust für die Schulen gemäß der Verwaltungsvorschrift „Leitlinien zur Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen in Baden-Württemberg“ nicht. Vielmehr seien Pädagogische Tage möglicher Bestandteil der schulinternen Fortbildung. „Dass Pädagogische Tage sinnvoll sind, darüber besteht kein Zweifel“, erklärte der Ausschussvorsitzende. Deshalb sei es bedauerlich, dass die Zahl derjenigen Schulen, die einen Pädagogischen Tag veranstalteten, insgesamt rückläufig sei. Um so wünschenswerter sei es, dass solche Tage wieder verstärkt angeboten würden, aber eben zu unterrichtsfreien Zeiten. Der Finanzausschuss habe das Kultusministerium aufgefordert, bis 30. April 2012 über die Entwicklung und Terminierung der Pädagogischen Tage im Schuljahr 2010/2011 zu berichten, so Rust abschließend.