Haben wir Afghanistan vergessen? – Präsidentin Aras lobt den persönlichen Blick der Preisträgerinnen auf die Gesellschaft

Stuttgart. Daria Mruha, Lena Günther und Magda Szymanska werden in diesem Jahr für ihre herausragenden Beiträge mit dem Förderpreis des 65. Schülerwettbewerbs des Landtags von Baden-Württemberg zur Förderung der politischen Bildung ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung im Landtag am heutigen Mittwoch, 5. April 2023, gratulierte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne), Schirmfrau des Wettbewerbs, den Preisträgerinnen zu ihrer Auszeichnung: „Mit euren Beiträgen habt ihr eure Stimme erhoben für ein Thema, das euch wichtig ist. Ihr habt euch eingebracht in die politische Debatte.“

„Komm heraus, mach mit.“ Rund 2.400 Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg sind im Schuljahr 2022/23 dem Motto des Schülerwettbewerbs gefolgt, eingereicht wurden insgesamt 1882 Einzel- und Gruppenarbeiten. Daria Mruha vom Oken-Gymnasium in Offenburg überzeugte die Jury mit ihrer Reportage zum Krieg in der Ukraine. Sie erörterte am Beispiel von sich selbst und ihren Freundinnen aus Cherson, wie sich der Krieg auf die jüngere Generation auswirkt. Auch die anderen beiden Förderpreisträgerinnen widmen sich in ihren Wettbewerbsbeiträgen aktuellen politischen Themen. Lena Günther vom Gymnasium Plochingen schrieb eine Rede zur Lage in Afghanistan, in der sie fragt: „Ein Jahr nach dem Fall von Kabul: Haben wir Afghanistan vergessen?“ Magda Szymanska vom Stiftsgymnasium Sindelfingen hat ein Gedicht zum sexuellen Missbrauch in der Kirche verfasst. Das Gedicht ist aus der Sicht eines Opfers geschrieben.

Der Förderpreis wird an Schülerinnen und Schüler verliehen, deren Wettbewerbsbeiträge noch aus den ersten Preisen hervorstechen und mit einem Förderangebot und einem Preisgeld von 1.000 Euro pro Einzelarbeit besonders gewürdigt werden sollen. Die mit einem Förderpreis ausgezeichneten Beiträge müssen neben ihrer politischen Dimension, einer klaren Stellungnahme und ihrem Praxisbezug auch besonders originell und authentisch sein. „Ihr habt nach den richtigen Worten gesucht, um zu beschreiben, was manchmal nicht zu beschreiben ist. Ihr habt diese Worte gefunden. Und dabei wart ihr äußerst kreativ“, so Landtagspräsidentin Aras bei der Preisverleihung.

Nach der Präsentation und Ehrung der Wettbewerbsarbeiten im Landtag machten die Preisträgerinnen auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung den Stadtrundgang „Stuttgarter Frauenpower“.