Handlungsempfehlungen werden weiter verstetigt
Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 20. Februar 2013, mit dem Bericht über den Stand der Umsetzung der Beschlussempfehlung der Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ befasst. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Siegfried Lehmann, mit. „Das zweite, umfangreiche Maßnahmenpaket wurde auf den Weg gebracht und die Handlungsempfehlungen weiter verstetigt“, zog Lehmann eine Bilanz.
Der jetzt von der Landesregierung vorgelegte Bericht enthalte den Sachstand über den Fortschritt bei der Umsetzung des Maßnahmenpakets I im Bereich der beruflichen Schulen, den Planungsstand über die Umsetzung zusätzlicher Handlungsempfehlungen in diesem Bereich (Maßnahmenpaket II), den Sachstand über den Fortschritt derjenigen Handlungsempfehlungen, die ohne eigene Enquetemittel des Kultusministeriums im Bereich der beruflichen Schulen umgesetzt wurden, sowie den Sachstand im Bereich der Weiterbildung.
So sei zum Beispiel im Schuljahr 2011/12 das Pflichtfach Englisch im Rahmen eines Schulversuches mit 138 Schulen und zirka 950 Klassen auf den Weg gebracht worden. „Aktuell nehmen daran 150 Schulen mit rund 1.500 Klassen teil, der Bildungsplan ist fertiggestellt und steht den Schulen zur Verfügung“, lobte Lehmann die konsequente Weiterentwicklung.
Der bedarfsgerechte Kapazitätsausbau der beruflichen Gymnasien solle mehr jungen Menschen zu einer Hochschulzugangsberechtigung verhelfen. Durch den Ausbau sei die Schülerzahl an den beruflichen Gymnasien in den letzten zehn Jahren um fast 40 Prozent gestiegen. Im aktuellen Schuljahr sei ein weiterer deutlicher Ausbauschritt um 50 Eingangsklassen an beruflichen Gymnasien erfolgt. „Für den Ausbau der dreijährigen beruflichen Gymnasien wurden zusätzliche Lehrerstellen zur Verfügung gestellt“, wie der Ausschussvorsitzende erläuterte. Nötig sei allerdings eine Neuordnung der Schulstruktur der beruflichen Schulen.
Sehr erfreulich sei, dass der rechnerische Fehlstundenanteil an den öffentlichen beruflichen Schulen aktuell auf 2,7 Prozent der Sollstunden reduziert werden konnte. „Jeder Stundenausfall ist zwar einer zu viel, aber die Verbesserung gegenüber den 4,1 Prozent des Vorjahres zeigt, dass die Maßnahmen, die ergriffen wurden, erfolgreich waren“, sagte Siegfried Lehmann. Die Sicherung der Unterrichtsversorgung an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sei ein zentrales bildungspolitisches Ziel.
Entsprechend den Empfehlungen der Enquetekommission sei im Haushaltsjahr 2012 damit begonnen worden, die Grundförderung der allgemeinen Weiterbildung um 20 Prozent zu erhöhen. Über das Weiterbildungsportal des Landes werde den Weiterbildungsträgern inzwischen eine komplette technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe alle neuen Lehr- und Lernszenarien mit digitalen Medien umgesetzt werden können.
„Gefördert werden außerdem Kooperationen zwischen mehreren Trägern und Bildungspartnerschaften mit Unternehmen“, sagte Lehmann. Für den beruflichen Sektor würden dennoch auch neue Konzepte benötigt. „Die berufliche Ausbildung muss in den Reformen der nächsten Jahre weiterhin eine wichtige Rolle spielen.“ Nötig sei überdies eine stärkere Konzentration auf die Art der Ausbildungssysteme.