Haus der Abgeordneten besteht seit 20 Jahren

Präsident Straub: Institution Landtag auch städteplanerisch als Chance sehen Stuttgart. Vor nunmehr 20 Jahren, am 29. September 1987, wurde das Haus der Abgeordneten in der Stuttgarter Konrad-Adenauer-Straße 12 eingeweiht. An dieses Jubiläum erinnerte Landtagspräsident Peter Straub vor Ort in einer kleinen Feier mit Abgeordneten am Dienstagabend, 25. September 2007. In seiner Ansprache forderte Straub dazu auf, die Institution Landtag auch unter dem Aspekt einer städteplanerischen Chance zu betrachten. Nach über 1.000 Wochen intensiven Gebrauchs als „Politikwerkstatt“ habe das Haus der Abgeordneten gute Noten verdient, sagte der Präsident. Nach außen präsentiere es sich zeitlos funktionell und im Inneren biete es wirklich akzeptable Arbeitsbedingungen. Die Baukosten von damals 69 Millionen DM hätten sich als kluge Investition erwiesen. Die einstigen Kritiker seien längst komplett widerlegt. „Diese Erfahrung sollte uns ermutigen, das Thema ‚Bauen in der Demokratie und für die Demokratie’ selbstbewusst und mit souveränem Weitblick zu behandeln“, so Straub. Parlamentsgebäude und die Gebäude von Ministerien verkörpern nach den Worten Straubs buchstäblich etwas vom politischen Verständnis des Gemeinwesens. Zu Recht habe Theodor Heuss gefordert, dem Wert der Demokratie - auch - in deren Bauten angemessenen Ausdruck zu verschaffen. In Bezug auf das Haus des Landtags stelle das Haus der Abgeordneten keine Dependance dar, keine Auslagerung und keine Filiale. Es sei vielmehr der gleichgewichtige zweite Teil einer gewachsenen Einheit. Versinnbildlicht werde das übrigens durch die identischen Grundmaße der beiden Gebäude. „Beim teilweisen Tieferlegen der Konrad-Adenauer-Straße darf nicht auseinanderoperiert werden, was zusammengehört“, betonte Straub. Generell gelte, der Titel „Landeshauptstadt“ solle dazu ermuntern, die Institution Landtag mit ihren spezifischen Bedürfnissen nicht als Last zu empfinden, sondern auch städteplanerisch als Chance zu sehen. Das Haus der Abgeordneten ist durch einen Tunnel mit dem Landtag verbunden. 210 Büroräume, darunter 114 Zimmer für Abgeordnete sowie Fraktions- und Besprechungszimmer, zählt dieser achtgeschossige Bau. Hinzu kommen das Informationszentrum, die Druckerei, der Drucksachenversand, Archiv- und Registraturräume, ein Technikbereich und eine Tiefgarage.