Im Rahmen des 43. Schülerwettbewerbs: Landtagsvizepräsident Birzele verleiht Förderpreise Beiratsvorsitzender Teßmer: Außerordentlich erfolgreiche Arbeiten
Stuttgart. Den Förderpreis des Landtags hat Landtagsvizepräsident Frieder Birzele am Freitag, 30. März 2001, in Stuttgart an eine Schülerin und zwei Schüler verliehen. Die Jugendlichen erhielten den Preis für ihre herausragenden Beiträge im Rahmen des 43. Schülerwettbewerbs des Landtags zur Förderung der politischen Bildung. Dieser Wettbewerb wird alljährlich seit 1957 veranstaltet. Schülerinnen und Schüler aller Schularten sind zur Beschäftigung mit politischen Fragestellungen im weitesten Sinne aufgerufen. Bei der Übergabe der Preise sagte Vizepräsident Birzele unter anderem: >>Ich freue mich, die Mitglieder des Beirats, der den Schülerwettbewerb betreut, und seinen Vorsitzenden, Herrn Gerd Teßmer, begrüßen zu dürfen. Des weiteren begrüße ich die Abgeordneten der Wahlkreise, aus denen die Preisträgerinnen und Preisträger kommen, die Eltern der Preisträger, die sie betreuenden Schulleiter und Lehrer sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Presse. Ganz besonders heiße ich willkommen die Preisträgerin Frau Nora Rzadkowski vom Burg-Gymnasium in Schorndorf sowie die Preisträger Herrn Nico Sauter vom Justinus-Kerner-Gymnasium in Weinsberg und Herrn Lucien Koch vom Bunsen-Gymnasium in Heidelberg. Sehr geehrte Damen und Herren, vor nunmehr vierzehn Jahren - zum 30. Schülerwettbewerb des Landtags - ist der Förderpreis ins Leben gerufen worden. Er besteht - neben der Bildungsreise, wie sie alle Erstpreisträger erhalten - aus einem stattlichen Geldpreis und dem Angebot, Ihr politisches Interesse auch in Zukunft weiter zu fördern. So werden alle Förderpreisträgerinnen und Förderpreisträger zu den Vortragsreihen des Landtags eingeladen. Und diese kommen gerne und zeigen damit ihr Interesse an der Politik. So zeigt sich auch nach längerer Zeit, dass die Auszeichnung mit einem Förderpreis in den vorhergehenden Jahren jeweils gut begründet war. Ein siebenköpfiges Gremium des Landtags bestimmt nach intensiver Prüfung die Förderpreise. Je mehr Persönliches und Originelles aus der Arbeit zu erkennen ist, je deutlicher die Suche nach einer Meinung ist, desto höher ist die Wertschätzung dieser Jury. Trockene Facharbeiten sind nicht gefragt. Die Jury will den Jugendlichen sehen, der hinter der Arbeit steckt, nicht die angelesene Literatur. Damit aber kein Missverständnis entsteht: ohne Kenntnis der erforderlichen Fakten und der unterschiedlichen Meinungen geht natürlich nichts. Erst die Verarbeitung dieser Grundlagen zu einer eigenständigen und persönlichen Darstellung ist es, was die Aufmerksamkeit der Jury weckt. Herr Lucien Koch vom Bunsen-Gymnasium Heidelberg ging der Frage nach, wie das Internet und der Computer die Welt verändern. Er legt viel Gewicht auf Medienkompetenz und bemüht sich selbst bereits darum, diese Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Auch Herr Nico Sauter vom Justinus-Kerner-Gymnasium Weinsberg setzte sich mit den Veränderungen, die das Internet mit sich bringt, auseinander. Nach einer gründlichen und vielseitigen Untersuchung kommt er unter anderem zum Ergebnis, dass der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Internet viel Selbstdisziplin erfordert. Selbstdisziplin als erster Schritt zur Medienkompetenz könnte man sagen, und als Schutz vor dem Strudel der Veränderungen. Frau Nora Rzadkowski vom Burg-Gymnasium Schorndorf war in den USA - und kam mit einem anderen Bild von Schule zurück. Insbesondere fühlte sie sich aufgefordert, über die sinnvolle Gestaltung der Lehrer-Schüler-Beziehung zu reflektieren. Nicht weg laufen vor Konflikten, sondern sie als Chance sehen und auf diese Weise den Weg zu einander zu finden ist eine ihrer Ideen. Sie sehen, meine Damen und Herren, es erwartet Sie wieder einiges. Die drei Preisträger werden sich und ihre Ergebnisse gleich selbst vorstellen. Ich sagte bereits: Je mehr Persönliches und Originelles aus der Arbeit zu erkennen ist, je deutlicher die Suche nach einer Meinung ist, desto höher ist die Wertschätzung der Jury. Auf unterschiedliche Art und Weise, jedoch gleichermaßen eindrucksvoll sind diese Ansprüche erfüllt. Die Arbeiten werden in der Nachlese 2000 zu finden sein. Sie, verehrte Preisträger, werden vom Landtag von Baden-Württemberg und von der Landeszentrale für politische Bildung immer wieder Angebote zur Förderung Ihres politischen Interesses bekommen. Wir werden Sie in Ihrer Entwicklung begleiten. Der Landtag ist stolz auf Sie! Sie haben konzentriert und ausdauernd gearbeitet. Sie vertreten Ihre Arbeiten mit berechtigtem Selbstbewußtsein. Für heute wünsche ich Ihnen einen erlebnisreichen Tag mit vielen informativen Gesprächen hier in Stuttgart, der mit der Oper "Turandot" im Großen Haus des Staatstheaters heute Abend sicher einen krönenden Abschluss findet.<< Landtagsabgeordneter Gerd Teßmer, Vorsitzender des Beirats Schülerwettbewerb, freute sich darüber, dass wieder drei junge Leute gefunden worden seien, deren intensive und lange Auseinandersetzung mit einem Thema zu einer außerordentlich erfolgreichen Arbeit geführt habe. "Der Landtag will mit seinem Wettbewerb solche Jugendliche fördern und ihr Selbstbewusstsein und Selbsvertrauen stärken. Sie sind herzlich in den Kreis der mittlerweile 58 Förderpreisträgerinnen und Förderpreisträger des Landtags aufgenommen." Er wies darauf hin, dass die Kontaktpflege ein wichtiger Teil des Preises sei, den er in den Händen der Landeszentrale für politische Bildung bestens aufgehoben wisse. Der 43. Landtagswettbewerb habe seinen Platz in der Konkurrenz erfolgreich behauptet. Weitaus mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien mit einem Preis ausgezeichnet worden, davon 43 mit einem ersten. Der Beirat habe beschlossen, wieder ein Produkt aus fairem Handel als dritten Preis zu verleihen, einen Beach-Volleyball made in Pakistan, und wolle damit ein Signal geben, das auch den Jugendlichen wichtig sei. Den zweiten und dritten Preisträgerinnen und Preisträgern biete die Landeszentrale für politische Bildung eine Reihe attraktiver Seminare an. "Die Lehrerinnen und Lehrer, die unseren Wettbewerb unterstützen, verdienen unseren ausdrücklichen Dank. Zum ersten Mal erhalten alle beteiligten Schulen eine Urkunde. Bei einer Urkunde soll es nicht bleiben, wenn diese uns treu bleiben", hob Teßmer hervor. Der 44. Wettbewerb des Landtags starte Mitte Juni mit einigen Attraktionen. Plakate dürften wieder in Partnerarbeit gestaltet werden, Webseiten können eingereicht werden. Für Lehrerinnen und Lehrer, die den Wettbewerb unterstützen, werde eine Studienreise nach Warschau organisiert.