Im Rahmen des 44. Schülerwettbewerbs: Landtagsvizepräsidentin Vossschulte verleiht Förderpreise
Beiratsvorsitzender Teßmer: Außerordentlich erfolgreiche Arbeiten Stuttgart. Den Förderpreis des Landtags hat Landtagsvizepräsidentin Christa Voss-schulte am Freitag, 22. März 2002, in Stuttgart an zwei Schülerinnen und einen Schüler verliehen. Die Jugendlichen erhielten den Preis für ihre herausragenden Beiträge im Rahmen des 44. Schülerwettbewerbs des Landtags zur Förderung der politischen Bildung. Dieser Wettbewerb wird alljährlich seit 1957 veranstaltet. Schülerinnen und Schüler aller Schularten sind zur Beschäftigung mit politischen Fragestellungen im weitesten Sinne aufgerufen. Bei der Übergabe der Preise sagte Vizepräsidentin Vossschulte unter anderem: >> Ich freue mich, die Mitglieder des Beirats, der den Schülerwettbewerb betreut, und seinen Vorsitzenden, Herrn Gerd Teßmer, begrüßen zu dürfen. Des weiteren begrüße ich die Abgeordneten der Wahlkreise, aus denen die Preisträgerinnen und Preisträger kommen, die Eltern der Preisträger, die sie betreuenden Schulleiter und Lehrer sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Presse. Ganz besonders heiße ich willkommen die Preisträgerin Frau Irene Köppe vom Wilhelmi-Gymnasium in Sinsheim, des Weiteren Frau Beate Wamsler von der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule in Schwäbisch Gmünd sowie Herrn Robert Birnbauer vom Justinus-Kerner-Gymnasium in Weinsberg. Sehr geehrte Damen und Herren, vor nunmehr fünfzehn Jahren - zum 30. Schülerwettbewerb des Landtags - ist der Förderpreis ins Leben gerufen worden. Er besteht - neben einem stattlichen Geldpreis – aus dem Angebot, politisches Interesse auch in Zukunft weiter zu fördern. So werden alle Förderpreisträgerinnen und Förderpreisträger zu den Vortragsreihen des Landtags und zu den Seminaren der deutschen Schülerakademie eingeladen. Und diese kommen gerne und beweisen damit ihr Interesse an der Politik. So zeigt sich auch nach längerer Zeit, dass die Auszeichnung mit einem Förderpreis in den vorhergehenden Jahren jeweils gut begründet war. Ein siebenköpfiges Gremium des Landtags bestimmt nach intensiver Prüfung die Förderpreise. Je mehr Persönliches und Originelles aus der Arbeit zu erkennen ist, je deutlicher die Suche nach einer Meinung ist, desto höher ist die Wertschätzung dieser Jury. Trockene Facharbeiten sind nicht gefragt. Die Jury will den Jugendlichen sehen, der hinter der Arbeit steckt, nicht die angelesene Literatur. Damit aber kein Missverständnis entsteht: ohne Kenntnis der erforderlichen Fakten und der unterschiedlichen Meinungen geht natürlich nichts. Erst die Verarbeitung dieser Grundlagen zu einer eigenständigen und persönlichen Darstellung ist es, was die Aufmerksamkeit der Jury weckt. Irene Köppe entwarf ein Konzept für Entwicklungszusammenarbeit. In ihrer sehr originellen Arbeit stehen die eigenen Gedanken im Vordergrund. Diese waren bei der Themenstellung besonders gefragt. Das Thema geht auf eine Anregung von Herrn Dr. Karl-Hans Schmid, Geschäftsführer der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit, gegenüber dem Landtagspräsidenten zurück. Beate Wamsler untersuchte die Auswirkungen der “Agenda 21” auf ihre Gemeinde. Frau Wamsler, Ihr persönlicher Ansatz sprach die Jury an. Mit dieser Reportage kann das Interesse Jugendlicher für diesen bedeutsamen politischen Prozess geweckt werden. Robert Birnbauer setzte sich in der Form einer Rede mit unserem Nationalstolz auseinander. Ihm gelang eine ungewöhnliche Arbeit von hoher Originalität und Eigenständigkeit. Es wird sichtbar, dass er es sich nicht leicht macht. Sie sehen, meine Damen und Herren, es erwartet Sie wieder einiges. Die drei Preisträger werden sich und ihre Ergebnisse gleich selbst vorstellen. Die Arbeiten werden im Übrigen auch in der Nachlese 2001 zu finden sein. Dort werden Sie ebenfalls die bemerkenswerte Information finden, dass die Damen nicht nur bei den Förderpreisen, sondern auch bei den ersten Preisen die Nase klar vorn haben. Darüber freue ich mich persönlich sehr, dass es dem Landtagswettbewerb gelingt, die Mädchen zu gewinnen und zu fördern. Sie, verehrte Preisträgerinnen, verehrter Preisträger, werden vom Landtag von Baden-Württemberg und von der Landeszentrale für politische Bildung immer wieder Angebote zur Förderung Ihres politischen Interesses bekommen. Wir werden Sie in Ihrer Entwicklung begleiten. Der Landtag ist stolz auf Sie! Sie haben konzentriert und ausdauernd gearbeitet. Sie vertreten Ihre Arbeit mit berechtigtem Selbstbewusstsein. Für heute wünschen ich Ihnen einen erlebnisreichen Tag mit vielen informativen Gesprächen hier in Stuttgart, der mit der Oper "Hoffmanns Erzählungen" im Großen Haus des Staatstheaters heute Abend sicher einen krönenden Abschluss findet.<< Landtagsabgeordneter Gerd Teßmer, Vorsitzender des Beirats Schülerwettbewerb und Mitglied des Gremiums zur Auswahl der Förderpreise, hob die hohe Originalität der drei Arbeiten hervor. Darüber habe im Gremium Übereinstimmung bestanden. Dazu gehöre nicht nur Können, sondern auch der Mut, zu dem zu stehen ,was zum Ausdruck gebracht werden soll. Mit dem Förderpreis unterstütze der Landtag diese Kompetenz nachdrücklich. Weiter hob Teßmer die Bilanz des 44. Landtagswettbewerbs hervor: 2200 Arbeiten wurden von 3400 Schülerinnen und Schülern gezeichnet, gefilmt, geschrieben, getextet. Das sind 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr. Etwa 600 davon haben sich mit dem 11. September 2001 beschäftigt. Sie wählten überwiegend literarische oder journalistische Formen und drückten ihr Entsetzen und Mitgefühl aus. Viele suchten nach Hintergründen, Erklärungen und Folgen. Der Schülerwettbewerb habe damit in hervorragender Weise seine Rolle als Forum der jungen Leute gespielt. Es sei damit wieder einmal klar geworden, wie aktuell und notwendig der älteste Wettbewerb eines Landesparlaments sei. "Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden", sagte Teßmer. Er sprach in diesem Zusammenhang den Zuständigen bei der Landeszentrale für politische Bildung ein hohes Lob und einen großen Dank aus. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 44. Wettbewerb bietet die Landeszentrale für politische Bildung Seminare an. Sogenannte “fleißige Schulen” erhalten für ihre regelmäßige Teilnahme neben einer Urkunde die “Democards”, ein attraktives Arbeitsmittel der Landeszentrale. Die neuen Themen für den 45. Wettbewerb des Landtags werden Mitte Juni 2002 von der Landeszentrale für politische Bildung an die Schulen geschickt.