Im Schienenpersonennahverkehr weitere zwei Vergabeverfahren abgeschlossen
Stuttgart. Mit zwei Vergabeverfahren im Schienenpersonennahverkehr (SPNV), die in jüngster Zeit von der Landesregierung für die Netze „S-Bahn Rhein-Neckar, Los 1“ und „Heilbronn Nord“ abgeschlossen wurden, hat sich der Finanz- und Wirtschaftsausschuss auf seiner Sitzung am Donnerstag, 21. Mai 2015, befasst. Wie der Vorsitzende des Ausschusses, der CDU-Abgeordnete Karl Klein, mitteilte, lässt sich der Landtag halbjährlich über abgeschlossene Vergabeverfahren im SPNV berichten. Einige vom Ausschuss aufgeworfene Detailfragen zu den Verfahren, insbesondere zur Höhe der aktuellen Kosten pro Fahrtkilometer, seien in der Beratung noch offengeblieben. Das zuständige Ministerium für Verkehr und Infrastruktur habe jedoch eine Beantwortung zugesagt. Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss habe sich darauf verständigt, dass die Behandlung der noch ausstehenden Detailfragen im zuständigen Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur erfolgen werde.
„Was das Vergabeverfahren ‚S-Bahn Rhein-Neckar, Los 1‘ angeht, so wurde der Zuschlag am 15. Januar 2015 an den bisherigen Betreiber DB Regio Südwest mit einer Vertragslaufzeit von 17 Jahren erteilt“, erläuterte Klein. Dem Verkehrsvertrag liege ein Leistungsvolumen von insgesamt 8 Millionen Zugkilometern pro Jahr zugrunde. Es sei eine europaweite Ausschreibung erfolgt. Künftig werde es mehr Fahrzeuge geben. Auch würden barrierefreie Züge eingesetzt. Das Los 1 umfasse die derzeit schon von der DB Regio betriebenen Linien 1 bis 4 der S-Bahn Rhein-Neckar in den Relationen Homburg/Kaiserslautern–Mannheim–Mosbach/Osterburken (S 1 und S 2), Karlsruhe/Bruchsal–Heidelberg–Speyer/Germersheim (S 3 und S 4) sowie die die S 33 zwischen Bruchsal und Germersheim, so Klein.
Im SPNV-Vergabeverfahren Heilbronn Nord wurde Klein zufolge am 10. Dezember 2014 der Zuschlag an den einzigen Bieter, die Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH, erteilt. Seit Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 würden jährlich rund 961.000 Zugkilometer ab der Stadtgrenze Heilbronn über Neckarsulm nach Sinsheim sowie Mosbach erbracht. Das nach dem Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit bis zum Dezember 2029 an den Betreiber zu zahlende Bestellerentgelt habe laut Landesregierung die wirtschaftlichen Erwartungen „weitgehend“ erfüllt, berichtete Ausschussvorsitzender Klein.