Interessanter Austausch mit Bene-Tereziya-Schwestern über deren Arbeit in Burundi

Stuttgart. Der Ausschuss für Europa und Internationales hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 14. Mai 2025, mit einem Antrag der FDP/DVP zur Außenwirtschaftsförderung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit befasst. Das hat der Vorsitzende Willi Stächele (CDU) mitgeteilt. Zuvor hat sich das Gremium mit Dr. Joséphine Toyi, Generaloberin des Ordens der Bene-Tereziya-Schwestern zur sozialen Situation im Partnerland Burundi ausgetauscht. „Baden-Württemberg steht an ihrer Seite“, betonte Stächele.

Die Schwestern Joséphine Toyi und Innocente Izere berichteten über die Tätigkeiten ihres Ordens der Bene-Tereziya-Schwestern in Burundi. Das Institut ist eine religiöse Einrichtung der katholischen Kirche, die 1931 in Burundi gegründet wurde. Die besondere Aufgabe besteht darin, „Apostel der Frohen Botschaft Christi zu sein.“ Der Orden hat sich zum Ziel gesetzt, die Bildung, vor allem von Frauen, zu fördern und Kranke zu pflegen. Der Orden betreibt Krankenhäuser und Entbindungsstationen sowie ein Zentrum für Jugendliche mit Behinderungen. „Erst seit 1947 können Frauen in Burundi die Schule besuchen“, berichtete Schwester Joséphine. Heute gebe es alle Schulformen, auch Berufsschulen, etwa für Landwirtschaft und Hauswirtschaft. Arme Menschen werden in von Orden betriebenen Krankenhäusern kostenlos behandelt. „Leider fehlt es oft an Medikamenten“, so Schwester Joséphine. Oft seien auch Betten oder Matratzen Mangelware. Die Behinderungen der Kinder seien auf Mangelernährung zurückzuführen. Die Bene-Tereziya-Schwestern würden versuchen, da anzusetzen und für gutes Essen und Begleitung zu sorgen. „Unser Wunsch wäre, dass wir weiter unterstützt werden, vor allem im Gesundheitsbereich, damit wir den armen Menschen besser helfen können“, sagte Schwester Joséphine. Alle Fraktionen sprachen den Schwestern ihren herzlichsten Dank für ihr Engagement aus. Das Ministerium bedankte sich beim Landtag von Baden-Württemberg, der vor 40 Jahren die Partnerschaft mit Burundi eingegangen ist und 2021 die Mittel aufgestockt hat. Die Partnerschaft funktioniere als großes Bündnis mit vielen Unterstützern aus Baden-Württemberg wie etwa die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit, die Erzdiözese Freiburg, die Stadt Hechingen oder der Rotary Club Oberer Neckar. Die Wünsche, die heute genannt worden sind, werden mitgenommen, so das Versprechen. „Wir haben heute gesehen, dass die Partnerschaft erfolgreich betrieben und unterstützt wird, auch von uns“, so Vorsitzender Stächele.

Weiter hat der Europaausschuss einen Antrag der FDP/DVP zur Außenwirtschaftsförderung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit beraten. Die Antragsteller hätten dargelegt, dass die Förderung ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Entwicklungskooperation sei, da eine gezielte außenwirtschaftliche Flankierung der Entwicklungszusammenarbeit nachhaltigen Fortschritt fördere. In der Beantwortung des Antrags verwies das Staatsministerium Stächeles Angaben zufolge darauf, dass die Landesregierung eine stärkere Vernetzung von Wirtschaft und entwicklungspolitischen Akteurinnen und Akteuren unterstütze. Die Akteure in der Wirtschaft sollten aktiver in den entwicklungspolitischen Dialog einbezogen werden. Dabei setze das Land insbesondere auch auf nachhaltige Partnerschaften. Bei Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit achte das Land auf einen wechselseitigen Nutzen und partnerschaftlichen Ansatz.

Ein Beschlussantrag der FDP/DVP, der unter anderem darauf abzielte, eine engere Verzahnung von Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftsförderung auf europäischer Ebene zu fördern, insbesondere in den Bereichen Rohstoffe, Energie, Infrastruktur sowie bei der Unterstützung von Innovationen, Technologien und Start-ups ist vom Gremium mehrheitlich abgelehnt worden, wie Stächele darlegte. „Die Landesregierung ist hier schon vorbildlich unterwegs. Seit 2013 gibt es entwicklungspolitische Leitlinien, es gibt ein Strategiepapier Afrika und die SEZ“, erläuterte Willi Stächele abschließend.