Interfraktioneller Antrag des Landtags zur musikalischen Betätigung
Singen mit Kindern - nicht nur zur Weihnachtszeit Stuttgart. Wegen seiner enormen Bedeutung für Kinder und Eltern, ja überhaupt für den kulturellen Wohlstand der gesamten Gesellschaft, soll das Singen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, FDP/DVP und GRÜNEN, in dem dieses Anliegen aufgegriffen und die Landesregierung zu entsprechenden Fördermaßnahmen aufgefordert wird, hat der Schulausschuss des Landtags auf seiner Sitzung am Mittwoch, 24. November 2004, einstimmig verabschiedet. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, der SPD-Abgeordnete Peter Wintruff, mit. Wie der Ausschussvorsitzende weiter ausführte, diente der interfraktionelle Antrag zum einen der Nachfrage, welche Anstrengungen das Kultusministerium zur Förderung des Singens unternimmt und welche neuen Initiativen unterstützt werden müssen. „Zum anderen soll mit diesem Antrag und seiner weiteren Behandlung im parlamentarischen Verfahren versucht werden, die Bedeutung des Singens wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rufen und einem Rückgang der musischen Bildung entgegenzuwirken“, sagte Wintruff. Besonders in der Entwicklung der Persönlichkeit und Kreativität von Kindern spiele das gemeinsame Singen eine wichtige Rolle. Aber auch die Eltern könnten hierbei wichtige Erfahrungen sammeln und die Beziehung zu ihren Kindern intensivieren. Das gemeinsame Singen stelle insgesamt also eine Bereicherung des Familienlebens dar und sei von großem sozialem und kulturellem Wert. Leider werde dem Singen in weiten Teilen der Gesellschaft jedoch nicht die Bedeutung zugemessen, die ihm eigentlich - und nicht nur zur Weihnachtszeit - gebühre. Es sei inzwischen wissenschaftlich untermauert: Wer singe und musiziere sei meist sprachgewandter, sensibler, sozial kompetenter und zufriedener. Nach Angaben Wintruffs fordert deshalb der vom Schulausschuss beschlossene gemeinsame Antrag die Landesregierung auf, die Kooperationen zwischen Kindertageseinrichtungen, Schulen und Musik- bzw. Gesangvereinen auszubauen. Außerdem solle die Regierung darauf hinwirken, dass in der Elternarbeit und in der Erwachsenenbildung sowie an den Pädagogischen Hochschulen und Ausbildungszentren des Landes dem Singen und Musizieren ein angemessener, hoher Stellenwert eingeräumt wird.